Dynamo hält Konkurrenz auf Distanz - Hansa entlässt Coach
Rostock (dpa) - Dresdens Dynamo ist ins Stottern geraten, dennoch steuern die Sachsen Kurs Zweitliga-Aufstieg.
Der souveräne Spitzenreiter der 3. Fußball-Liga behauptete zum Hinrundenabschluss mit einem 0:0 beim Zweiten SG Sonnenhof Großaspach seinen Zehn-Punkte-Vorsprung vor den überraschend starken Schwaben. Einen weiteren Zähler dahinter folgt der FC Erzgebirge Aue, der sich mit 1:0 (0:0) bei Preußen Münster durchsetzte und die Westfalen vom Relegationsplatz verdrängte. Hansa Rostock rutschte nach einem 0:2 (0:1) beim Halleschen FC wieder auf einen Abstiegsplatz und trennte sich danach von Trainer Karsten Baumann und Sportdirektor Uwe Klein.
Angesichts der komfortablen Gesamtsituation konnte es der Ligaprimus aus Dresden leicht verschmerzen, mit dem vierten Unentschieden in Serie weitere Punkte im Kampf um die Rückkehr in die Zweitklassigkeit liegengelassen zu haben. „Die Torhüter haben verhindert, dass das Spiel 2:2 oder 3:3 ausgegangen ist. Mit dem 0:0 können beide Mannschaften leben“, sagte Trainer Uwe Neuhaus nach der Partie vor 9751 Zuschauern in der erstmals ausverkauften Mechatronik Arena.
Die Gastgeber, die vor zwei Jahren noch viertklassig waren, feierten sich nach dem Sturmlauf der ersten Halbserie völlig zu Recht. „Wir sind sehr stolz auf unseren kleinen Verein, der in der 3. Liga für die eine oder andere Überraschung sorgt“, sagte SG-Trainer Rüdiger Rehm, der Baumeister des sportlichen Aufschwungs.
In Münster feierten nur die Minimalisten aus dem Erzgebirge, für die Philipp Riese (66.) das Siegtor erzielte. „Wir haben hier bestanden und das bedeutet uns sehr, sehr viel. Über 90 Minuten haben wir kaum Torchancen zugelassen“, sagte Trainer Pavel Dotchev zufrieden. Aue hat nun seit sechs Spielen nicht mehr verloren und dabei 14 Punkte gesammelt. Der Zweitliga-Absteiger schoss in 19 Partien nur 15 Tore und ließ nur 13 zu - diese Bilanz hat kein anderer Club.
Beim FC Hansa dagegen läuft in dieser Saison wieder nichts. Nach dem 0:2 (0:1) vom Wochenende beim Halleschen FC aber war die Geduld mit Coach Baumann am Ende. Der Trainer wurde nach nur knapp einjähriger Amtszeit beurlaubt, mit ihm musste gleich noch Sportdirektor Klein gehen. „Aufgrund der verheerenden Bilanz mit nur einem Sieg aus den vergangenen 15 Spielen und dem Abschluss der Hinrunde auf Tabellenplatz 18 sahen wir uns gezwungen, im Sinne des Vereins zu handeln“, sagte Vorstandsvorsitzender Markus Kompp.
Klein hatte als eine seiner ersten Amtshandlungen Baumann Anfang Dezember 2014 auf den Posten gehievt und mit sieben Neuzugängen in der Winterpause den schon damals drohenden Absturz in die Viertklassigkeit gerade noch verhindert. Das Training bei den Hanseaten, die 2008 noch in der Bundesliga waren, übernimmt vorerst der bisherige Co-Trainer Uwe Ehlers.