Fans toben: Offenbach verliert Aufstieg aus Augen

Offenbach (dpa) - Die Fans erbost, der Trainer und die Funktionäre ratlos, die Mannschaft enttäuschend: Die Offenbacher Kickers kommen immer weiter vom Aufstiegskurs ab.

Nach dem 0:0 gegen die ersatzgeschwächte TuS Koblenz belegt das Team von Thomas Gerstner in der 3. Fußball-Liga zwar noch den dritten Tabellenplatz, der zum Relegationsspiel berechtigt. Doch Geschäftsführer Thomas Kalt räumte ein: „Der Trend geht in die falsche Richtung. Es ist die Wahrheit, dass wir seit Monaten am Geduldsfaden der Fans zerren.“

So machten die Anhänger nach dem dritten torlosen Spiel in Serie ihrem Unmut lautstark Luft. „Vorstand raus!“, tönte es von den Rängen im Stadion Bieberer Berg und: „Wir haben die Schnauze voll!“ Während an der Spitze Eintracht Braunschweig und Hansa Rostock längst enteilt sind, liegen die Offenbacher nur noch einen Punkt vor Rot- Weiß Erfurt und Dynamo Dresden, das ein Spiel weniger absolviert hat.

Beide Mannschaften boten den 6549 Zuschauern kaum Torchancen. Für die meist überlegenen Hausherren vergab der eingewechselte Stefano Cincotta in der Schlussphase nach Vorarbeit von Alexander Huber. „Wir haben defensiv heute wenig zugelassen. Nach vorne hat uns aber die Durchschlagskraft gefehlt, deshalb haben wir die drei Punkte nicht verdient“, sagte Gerstner. Der Effekt des Trainerwechsels - der frühere Bielefelder hatte im Februar Wolfgang Wolf abgelöst - ist jedenfalls verpufft. Der neue OFC-Coach bemängelte erneut körperliche Defizite seiner Spieler und forderte „mehr Power“.

Offenbachs hessischer Rivale SV Wehen Wiesbaden musste sich am Wochenende mit einem 0:0 beim SV Sandhausen begnügen und bleibt als Sechster zwei Punkte hinter den Kickers. Vor 1750 Zuschauern im Hardtwaldstadion konnte sich keine der beiden Mannschaften ein Übergewicht erspielen.

In der zweiten Halbzeit zog sich Sandhausen zurück und lauerte auf Konter, doch Wehen konnte mit den Freiräumen im Mittelfeld nichts anfangen. Alf Mintzel, Daniel Brosinski und Zlatko Janjic vergaben die dicksten Chancen für die Gäste. „Von fünf hochkarätigen Chancen haben wir keine untergebracht. Wenn man so viele Möglichkeiten hat ist man genau so traurig, als hätten wir verloren“, meinte Trainer Gino Lettieri.