FCK-Talfahrt immer bedrohlicher - Bochum bleibt oben dran

Kaiserslautern (dpa) - Der Gang in die Fankurve geriet für die Profis des 1. FC Kaiserslautern mal wieder zum Spießrutenlauf. Nach der vierten Niederlage in Serie ließen die FCK-Anhänger ihrem Unmut freien Lauf.

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Bei den Fans der „Roten Teufel“ wächst nach dem 0:2 (0:0) gegen den VfL Bochum die Angst vor dem Absturz in die Drittklassigkeit. „Die Leute kommen an einem Montagabend hierher und erwarten einen anderen Fußball“, sagte Abwehrspieler Jean Zimmer. „Den haben wir nicht geliefert.“

Noch beträgt der Vorsprung der Pfälzer in der 2. Fußball-Bundesliga auf Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsplatz sieben Punkte, doch bei einer weiteren Niederlage im direkten Duell mit den Rheinländern am Samstag würde die Lage in Kaiserslautern richtig prekär. „Da müssen wir punkten“, meinte Zimmer. Für den 22-Jährigen hat der Abstiegskampf allerdings schon jetzt begonnen. „Natürlich“, antwortete Zimmer bei „Sport1“ auf die entsprechende Frage.

Die Leistung gegen den VfL Bochum machte für die kommenden Wochen allerdings kaum Hoffnung. In der Offensive fehlt es den Lauterern an Ideen, die Mannschaft von Konrad Fünfstück zeigt so gut wie kein Durchsetzungsvermögen. Dazu kommen die häufigen Patzer in der Defensive. „Wir machen zu viele individuelle Fehler, die der Gegner sofort bestraft“, sagte Fünfstück, der beim Hinspiel in Bochum mit einem 2:1-Sieg noch einen tollen Einstand gefeiert hatte.

Doch inzwischen wirkt auch der frühere Leiter des Nachwuchszentrums immer ratloser. Hinzu kommt die ständige Unruhe im Umfeld, wo weiter nach einem Nachfolger für den im Sommer ausscheidenden Vorstandschef Stefan Kuntz gesucht wird. Ein Kandidat soll der ehemalige Spitzen-Schiedsrichter Markus Merk sein, wie Aufsichtsratsmitglied Mathias Abel am Montag im Pay-TV-Sender Sky bestätigte. „Wir reden mit mehreren Kandidaten. Unter anderem auch mit Markus Merk.“ Fünfstück appellierte an alle Beteiligten, die Ruhe zu bewahren. „Panik und Hektik wären jetzt völlig unangebracht“, sagte der Coach.

Der VfL Bochum wahrte mit dem zehnten Spiel in Serie ohne Niederlage derweil seine Chancen auf den dritten Tabellenplatz, der zum Ende der Saison zu den Relegationsspielen um den Erstliga-Aufstieg berechtigt. „Wir haben immer gesagt, dass wir nach oben schauen. Wenn die anderen straucheln, müssen wir da sein, sie müssen unseren Atem spüren“, sagte Sportvorstand Christian Hochstätter. Allerdings beträgt der Abstand auf den 1. FC Nürnberg immer noch sieben Punkte.

In Kaiserslautern war Torjäger Simon Terodde mit seinem Doppelpack (49. Minute/Foulelfmeter, 90.) erneut der Garant für den Sieg. „Wir wollen die Liga spannend halten und solange es geht Druck auf die Mannschaften ausüben, die zurzeit oben stehen“, sagte Terodde.