Fürth wieder Erster - Cottbus siegt - 1860 holt auf
München (dpa) - Die Aufstiegshoffnungen von Greuther Fürth nehmen immer konkretere Gestalt an. Der Fußball-Zweitligist schlug den VfL Bochum hochverdient mit 6:2 (2:1) und übernahm zumindest für eine Nacht die Tabellenführung.
Derweil geht die Talfahrt des FC Erzgebirge Aue weiter.
Ein Doppelpack von Winter-Zugang Gerald Asamoah (21./50. Minute) sowie Treffer von Edgar Prib (61.), Dani Schahin (72.), Bernd Nehrig (85./Foulelfmeter) und Bochums Kevin Vogt (40./Eigentor) besiegelten in Fürth gegen klar unterlegene Gäste den 14. Saisonerfolg der ambitionierten Franken. Für die Ehrentreffer des VfL sorgten vor 8615 Zuschauern der Japaner Takashi Inui (8.) und Christoph Kramer (65.).
Bei der Premiere des neuen Aue-Trainers Karsten Baumann unterlagen die Sachsen mit 0:2 (0:1) im Ostderby bei Energie Cottbus. Nach nun sieben Spielen ohne Sieg stecken die Auer weiter tief im Kampf gegen den Abstieg. Die Tore der Gastgeber vor 9442 Zuschauern in Cottbus erzielten Dennis Sörensen (11.) und Dimitar Rangelow (58./Foulelfmeter). Für Energie bedeutete der Erfolg dagegen einen Befreiungsschlag, hatten die Lausitzer zuvor doch siebenmal nicht gewonnen.
Der TSV 1860 München ist die Mannschaft der Stunde in der 2. Fußball-Bundesliga. Der Tabellensechste setzte seine eindrucksvolle Aufholjagd schon am Freitagabend mit einem 1:0 (1:0)-Sieg bei Union Berlin fort.
Die „Löwen“ konnten zum Auftakt des 23. Spieltags den Rückstand auf den dritten Tabellenplatz verkürzen. Matchwinner für die Münchner, die auch noch in einem Nachholspiel bei Erzgebirge Aue punkten können, war Mittelfeldspieler Stefan Aigner mit seinem neunten Saisontreffer in der 82. Minute.
Im Abstiegskampf gelang dem bisherigen Tabellenvorletzten FC Ingolstadt beim Schlusslicht Hansa Rostock mit einem 2:1-Erfolg der eminent wichtige erste Auswärtssieg der Saison. Immer größere Sorgen um den Klassenverbleib muss sich auch der MSV Duisburg nach der 0:2-Niederlage beim Aufsteiger Dynamo Dresden machen.
Die „Löwen“-Fans mussten lange warten, bis sie in Berlin den fünften Sieg im fünften Rückrundenspiel bejubeln konnten. Aigner war nach einem feinem Doppelpass mit Benjamin Lauth erfolgreich. „Wir verstehen uns eben gut“, kommentierte der Schütze das blinde Spielverständnis mit Vorbereiter Lauth. In dem „Kampfspiel“ (1860-Sportchef Florian Hinterberger) musste 1860 viel Abwehrarbeit leisten, Union dominierte nach der Pause. „Wir haben noch drei Punkte Rückstand. Aber wir haben die Sichtweite zu den Aufstiegsplätzen nicht mehr mit dem Fernglas“, erklärte 1860-Trainer Reiner Maurer.
Ingolstadt feierte im Kellerduell bei Hansa Rostock ein erstaunliches Comeback: Hansa war lange überlegen und führte durch einen verwandelten Foulelfmeter des Schweden Freddy Borg verdient (22.). Ein Eigentor per Kopf von Stephan Gusche (50.) schockte die Rostocker. Ingolstadt stellte den Spielverlauf mit dem Kontertor von Mittelfeldspieler José Alex Ikeng (72.) auf den Kopf. „Das war eine Leistung, die war eine Frechheit. Hinten sind wir blind“, schimpfte Hansa-Schlussmann Kevin Müller. Für Rostock könnte die Partie noch ein Nachspiel haben, weil bei einem Ingolstädter Eckball eine kleine Flasche von den Rängen auf das Spielfeld Richtung FCI-Schütze Stefan Leitl flog.
Nach der vierten Niederlage in Serie steckt auch der MSV Duisburg mitten im Abstiegskampf. Beim 0:2 in Dresden entschieden die Dynamo-Stürmer Pavel Fort (57.) und Zlatko Dedic (59.) nach dem Seitenwechsel mit einem Doppelschlag die Partie.