„Goldener“ Ronny ist Herthas Lebensversicherung

München (dpa) - Bester Torschütze, bester Vorbereiter - die Aufstiegshoffnungen von Fußball-Zweitligist Hertha BSC tragen einen Namen: Ronny.

„Er ist so verdammt wichtig für unsere Mannschaft. Ohne ihn hätten wir wohl locker sechs oder sieben Punkte weniger auf dem Konto“, lobte Hertha-Profi Peer Kluge den Brasilianer nach dessen Ausgleich im jüngsten Stadt-Derby gegen Union Berlin überschwänglich. Und wenn die derzeit laufenden Vertragsverhandlungen zu einem guten Ende geführt werden, soll Ronny auch in der kommenden Saison der Erfolgsgarant für die Hertha sein - dann aber möglichst im Oberhaus.

Selbst die momentane Eiseskälte scheint Ronny de Araujo, wie der Mittelfeldspieler mit vollem Namen heißt, nichts auszumachen. Im Gegenteil: Beim 5:1-Auftaktsieg nach der Winterpause bei Schlusslicht Jahn Regensburg erzielte der 26-Jährige zwei Treffer und bereitete zwei vor. „Wir hatten Ronny“, benannte Hertha-Coach Jos Luhukay kurz und knapp den Unterschied. Beim 2:2 gegen Union legte Ronny erst für Adrian Ramos auf, kurz vor Schluss glich er mit einem tollen Freistoß aus. „Ich bin froh, dass wir nicht verloren haben und unsere Serie hält“, betonte Luhukay - und lobte seinen „goldenen Spieler“.

Seit 19 Spielen ist der Tabellenzweite nun schon ungeschlagen, und die beeindruckende Serie soll auch am 22. Spieltag bei Neuling VfR Aalen fortgesetzt werden. Doch die Berliner sind gewarnt: Immerhin trotzte der Aufsteiger zuletzt Eintracht Braunschweig ein 1:1 ab. Der Tabellenführer aus Niedersachsen muss am Freitag bei Schlusslicht Jahn Regensburg antreten - dann wieder mit dem zuletzt gesperrten und schmerzlich vermissten Torjäger Domi Kumbela.

Hinter Braunschweig und Hertha lauert weiter der 1. FC Kaiserslautern, der als einziges Team im Unterhaus mit zwei Siegen in die zweite Saisonhälfte starten konnte. „Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen den dritten Platz verteidigen„, sagte FCK-Profi Benjamin Köhler vor der Partie beim MSV Duisburg. „Sollte nach oben noch was gehen, dann wollen wir da sein und die Chance nutzen.“ Dies gilt auch für den Vierten Union Berlin, der daheim gegen den FC Ingolstadt seine kleine Aufstiegschance wahren will.

Zum Keller-Duell kommt es am Sonntag in Dresden, wo Dynamo, das unter seinem neuen Trainer Peter Pacult noch ohne Sieg ist, Neuling SV Sandhausen empfängt. Mächtig zittern im Tabellenkeller muss weiter auch der VfL Bochum, der bereits am Freitag vor der schweren Aufgabe bei 1860 München steht. Zum Abschluss des 22. Spieltages erwartet am Montag der FC St. Pauli den 1. FC Köln - und seinen früheren Trainer Holger Stanislawski.