Ingolstadt weiter spitze - Aalen holt wichtigen Punkt

München (dpa) - Der Aufstiegskampf zehrt an den Nerven. Ralph Hasenhüttl war nach dem nächsten kleinen Schritt des FC Ingolstadt Richtung Fußball-Bundesliga total geschafft.

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„Für mich war es brutal anstrengend“, gestand der Trainer des Zweitliga-Tabellenführers nach dem harterkämpften 1:0-Erfolg in Heidenheim. Ingolstadt (55 Punkte), Darmstadt, Kaiserslautern (beide 49) und Karlsruhe (48) - der packende Vierkampf um zwei direkte Aufstiegsplätze und den Relegationsrang drei spitzt sich von Woche zu Woche weiter zu.

Dahinter lauert Eintracht Braunschweig (44 Punkte), das seine kleine Erfolgsserie mit einem 2:0 gegen 1860 München fortsetzen konnte. „Wir nehmen den Fuß bestimmt nicht vom Gaspedal“, versprach Eintracht-Profi Marcel Correia. Auch Aufsteiger RB Leipzig (43) wahrte seine Minimalchance mit einem 2:1 in Bochum. Yussuf Poulsen mit seinem 10. Saisontor und Dominik Kaiser mit Treffer Nummer sechs sorgten am Sonntag für den erst dritten Auswärtserfolg der Sachsen. „Wo die Reise am Ende hingeht, das wird man sehen“, sagte Torschütze Kaiser zu den Hoffnungen, noch oben einzugreifen.

Zwei Punkte büßte dagegen Darmstadt beim 1:1 in Nürnberg ein. Souverän mit 3:0 löste der Karlsruher SC seine Heimaufgabe gegen den FC St. Pauli. Rouwen Hennings war als Schütze der ersten beiden Tore der umjubelte Mann des Spiels. „Tore gegen den Ex-Verein sind natürlich immer etwas Besonderes“, sagte Hennings: „Wichtig ist aber nur das Gesamtziel.“ Und das lautet Aufstieg.

Auch beim 1. FC Kaiserslautern, der zum Abschluss des 28. Spieltags am Montagabend wieder auf Platz zwei vorrücken möchte. Dafür reicht in Düsseldorf schon ein Punkt. „Wir bleiben unserer Strategie treu. So sind wir auch 1991 Deutscher Meister geworden. Wir schauen weiterhin nur von Spiel zu Spiel“, sagte Sportdirektor Markus Schupp.

Zwei Sonntag-Spiele standen ganz im Zeichen des Abstiegskampfes. Beinahe wäre der VfR Aalen zum großen Gewinner geworden: Collin Quaner brachte den Tabellenletzten in Berlin in Führung, aber Union-Stürmer Sebastian Polter konnte in der 81. Minute mit einem fragwürdigen Foulelfmeter doch noch zum 1:1-Endstand ausgleichen. „Die Enttäuschung ist ziemlich groß“, sagte Aalens Schlussmann Daniel Bernhardt. Erzgebirge Aue wurde von Alexander Bieler (74.) geschockt, der für Sandhausen das Tor zum 1:0-Erfolg erzielte. „Wir müssen kühlen Kopf bewahren“, mahnte Aues Trainer Tomislav Stipic.

Immer brenzliger wird es auch für 1860 München. Coach Torsten Fröhling vermisste beim 0:2 in Braunschweig die totale Hingabe seiner Profis. Hendrik Zuck (5. Minute) und Jan Hochscheidt (47.) hatten bei ihren Toren kaum Gegenwehr. „Es reicht einfach nicht, nur 30 Minuten Vollgas zu geben“, schimpfte Fröhling. Trainer Mike Büskens wartet nach dem 1:1 beim FSV Frankfurt sogar weiter auf den ersten Sieg mit der SpVgg Greuther Fürth. „Unsere Körpersprache in der ersten Halbzeit war unterirdisch“, schimpfte Büskens.

Ingolstadts Matchwinner in Heidenheim hieß einmal mehr Pascal Groß. Das siebte Saisontor des Spielmachers reichte am Freitagabend für die angestrebten drei Punkte. „Solche Siege zu holen, ist für uns ein Riesending“, frohlockte Coach Hasenhüttl nach dem Schlusspfiff. Es war der zweite Dreier in Serie für die Oberbayern. „Wir haben gezeigt, dass wir auch fighten können“, sagte Torwart Ramazan Özcan. Seit dem 8. Spieltag führt Ingolstadt die Tabelle kontinuierlich an.