Nürnberg nach Stolperstart unter Zugzwang
München (dpa) - Ohne Kapitän und damit führungslos stolperte der Fußball-Zweitligist 1. FC Nürnberg nach hoffnungsvollem Start durch die letzten beiden Spiele.
Die Derbyschmach in Fürth sowie das Pokalaus beim klassentieferen MSV Duisburg haben tiefe Spuren hinterlassen - eine postwendende positive Reaktion muss her. Vor dem Heimspiel gegen den FSV Frankfurt am Samstag stehen Trainer Valerien Ismael und Sportvorstand Martin Bader in der Kritik. „Wir brauchen jetzt ganz schnell Ergebnisse“, sagte Bader, der im Umfeld für seine Transferpolitik kritisiert wird.
Trainer Ismael, der seinem Team vor einer Woche noch den absoluten Willen absprach, war zumindest schon einmal mit der ersten Reaktion seiner Spieler zufrieden: „Die Mannschaft sendet im Training sehr positive Signale. Es ist wichtig, dass wir uns mit Siegen wieder mehr Selbstbewusstsein holen“, erklärte der französische Trainer.
Weiterhin verzichten muss der Bundesliga-Absteiger in der ersten kritischen Phase auf Kapitän Jan Polak. Dessen Präsenz im Mittelfeld wurde sowohl beim krachenden 1:5 um Punkte in Fürth sowie beim blamablen 0:1 in Duisburg schmerzlich vermisst. Der Tscheche erlitt Anfang August einen zweifachen Rippenbruch und befindet sich erst wieder im Lauftraining. Ein Einsatz gegen Frankfurt kommt für Polak zu früh, Ismael muss improvisieren.
Einen noch schlechteren Start erwischte der TSV 1860 München, der nach zwei Partien punktlos auf einem Abstiegsplatz rangiert. Am Freitag gastieren die „Löwen“ beim Aufsteiger 1. FC Heidenheim. Im Tor wird Trainer Ricardo Moniz erneut Neuzugang Stefan Ortega aufstellen. Erstmals nach seiner Suspendierung im Kader steht der abgesetzte Kapitän Julian Weigl.
Moniz, der vor der Saison selbstbewusst die Meisterschaft als Ziel ausgegeben hatte, beklagt nach den ersten Spielen vor allem die schwache Offensive. „Rubin Okotie ist der Einzige, der Torgefahr ausstrahlt. Der Rest ist ein bisschen limitiert“, sagte Moniz. Um in der Liga bestehen zu können, „müssen wir einen Sprung machen“.
Aufsteiger RB Leipzig kann zur Eröffnung des 3. Spieltages erstmals die Tabellenspitze übernehmen. Voraussetzung dafür ist ein Heimsieg gegen den Tabellenletzten Erzgebirge Aue. Zum Sachsenderby am Freitagabend werden über 30 000 Zuschauer im Leipziger Stadion erwartet.
„Meine Spieler haben gerade eine breite Brust - und die wird jetzt sicher nicht schmaler werden“, sagte Trainer Alexander Zorniger nach dem überraschenden 2:1-Erfolg im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten SC Paderborn. Zorniger setzt bei seinem Team auf Kontinuität: „Es wäre sicher kein Nachteil, im dritten Spiel in Serie mit der gleichen Startelf auflaufen zu können.“
Das Topspiel findet am Sonntag auf dem Betzenberg zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig statt. Beide Aufstiegsanwärter haben vier Punkte, beide überstanden die erste DFB-Pokalrunde erfolgreich. Für Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht ist es zudem eine Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte als Spieler und insofern eine besondere Partie.
Er verfolgt den FCK aus der Distanz nach wie vor sehr gespannt: „Sie spielen einen sehr guten Fußball, spielen nicht nur leidenschaftlich, sondern mit sehr guter Struktur.“ Tabellenführer Greuther Fürth muss sich im bayerischen Derby beim FC Ingolstadt beweisen. Pokalschreck VfL Bochum und Union Berlin beschließen den Spieltag am Montag.