Duell der Abstiegskandidaten 5:0 - St. Pauli deklassiert Karlsruhe

Hamburg (dpa) - Dem FC St. Pauli ist im Überlebenskampf der 2. Fußball-Bundesliga der erhoffte Befreiungsschlag geglückt. Im Duell der Abstiegskandidaten fegte der Kiezclub den Karlsruher SC 5:0 (1:0) vom Platz und rückte erstmals seit fünf Monaten auf Nichtabstiegsplatz 15 vor.

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Vor 29 073 Zuschauern erzielten Mats Möller Daehli (12.), Waldemar Sobota (50.) und Aziz Bouhaddouz (52./58./59.) die Tore für die Hanseaten. Sie setzten mit zehn Punkten aus den jüngsten vier Partien ihren Aufwärtstrend fort, dagegen wird die Lage für den KSC immer prekärer.

Karlsruhes Sportdirektor Oliver Kreuzer reagierte schockiert: „Ich hätte nie geglaubt, dass wir hier so eine Leistung abliefern können. Wir haben eine katastrophale Leistung abgeliefert, waren in allen Belangen unterlegen. Unmöglich“, sagte er dem TV-Sender Sky. Auch KSC-Stürmer Moriz Stoppelkamp fand klare Worte: „Das war grausam. So spielt ein Absteiger. Das war unterirdisch“.

Pauli-Coach Ewald Lienen war glücklich, dass der Knoten bei seinem Team geplatzt ist. „Es war superwichtig, dass wir einen direkten Mitbewerber deutlich geschlagen haben und auch noch etwas für das Torverhältnis tun konnten.“ Geschäftsführer Andreas Rettig warnte aber vor Euphorie: „Bei aller Freude: Wir stehen noch nicht so da, dass wir sorgenfrei wären.“

Auf dem frisch verlegten neuen Rasen starteten die Kiezkicker vehement und suchten die Offensive. Winter-Zugang Möller Daehli, der nach auskurierter Verletzung in die Startelf zurückkehrte, hätte schon früh die Führung erzielen können, doch der Norweger schoss knapp über das Tor (3.). Neun Minuten später machte es der Mittelfeldakteur besser, als er nach einem Schuss von Cenk Sahin an den Innenpfosten am schnellsten reagierte und zum 1:0 abstaubte.

Der KSC hielt zunächst dagegen und hatte durch Moritz Stoppelkamp (18.) und Bjarne Thoelke (36.) zwei erstklassige Möglichkeiten, doch St. Paulis Keeper Philipp Heerwagen klärte beide Male glänzend.

Nach dem Wechsel sorgten die Hausherren dann schnell für klare Verhältnisse. Meist vom überragenden Sahin ausgehend, erhöhte die Elf von Trainer Ewald Lienen innerhalb von acht Minuten auf 4:0. Der Blick seines Kollegen Mirko Slomka verfinsterte sich zunehmend im nun verregneten Millerntor-Stadion, wo die St. Pauli-Fans ihre Lieblinge erst recht nach Bouhaddouz' Hattrick hochleben ließen.