St. Pauli jubelt - „Tödliches“ Tor stoppt Frankfurt
München (dpa) - Erste Saisonpleite für Frankfurt, Jubel auf St. Pauli - doch das Beste kommt zum Schluss: Im Topspiel der 2. Fußball-Bundesliga kämpfen Fortuna Düsseldorf und Greuther Fürth am Montagabend im direkten Duell um die Tabellenführung.
Den Führungswechsel zum Abschluss des 16. Spieltags ermöglichte die Eintracht mit ihrer 1:2-Niederlage beim TSV 1860 München. Besser machte es St. Pauli: Die Hamburger besiegten Dynamo Dresden am Sonntag nach einem fulminanten Endspurt mit Toren von Fabian Boll (71. Minute) sowie den eingewechselten Jokern Deniz Naki (73.) und Marius Ebbers (85.) mit 3:1 und zogen mit 35 Punkten in der Tabelle mit dem punktgleichen Führungsduo Frankfurt und Düsseldorf gleich. Die Fürther liegen zwei Zähler hinter dem Top-Trio zurück.
„Wir wissen, was wir da vor der Brust haben. Die Fürther funktionieren gut, sind auswärts ungeschlagen“, mahnte Fortuna-Coach Norbert Meier vor dem Kräftemessen mit den Franken. Die Düsseldorfer, die ihren gesperrten Toptorjäger Sascha Rösler (9 Treffer) ersetzen müssen, sind im eigenen Stadion seit langem eine Macht. Sieben Siege in sieben Spielen mit 21:7 Toren stehen in dieser Saison zu Buche. „Wir wollen nicht die nächste Mannschaft in der lange Reihe sein, die dort verliert. Unsere Zielsetzung ist es, in Düsseldorf richtig was mitzunehmen, verkündete Fürths Trainer Mike Büskens kämpferisch.
Im 16. Spiel erwischte es die Frankfurter in München. Die Eintracht geriet durch einen Blitztreffer von Djordje Rakic nach 12,4 Sekunden auf die Verliererstraße. „Das Tor nach zwölf Sekunden war tödlich für uns“, erklärte Eintracht-Trainer Armin Veh: „Ich habe aber gesagt, dass es ein langer Weg für uns wird und wir auch mal ein Spiel verlieren.“ Kevin Volland (67.) erzielte das zweite Tor für 1860, der Frankfurter Anschlusstreffer von Teofanis Gekas in der 90. Minute kam zu spät. „Löwen“-Trainer Reiner Maurer bejubelte einen „Sieg der Leidenschaft“ - der Rückstand von 1860 auf die Aufstiegsplätze beträgt aber immer noch beachtliche zehn Zähler.
Anschluss nach oben hält noch der SC Paderborn (32 Punkte), auch wenn das Überraschungsteam am Freitagabend beim FSV Frankfurt nicht über ein 2:2 hinausgekommen war. „Wir können sehr gut leben mit dem Punkt“, erklärte Trainer Roger Schmidt. Der nächste Knüller folgt: „Wir freuen uns jetzt auf das Heimspiel gegen St. Pauli.“
Die Hamburger standen gegen Dresden nach 66 Minuten sprichwörtlich im Regen: Zlatko Dedic schockte die Hanseaten mit einem Kontertor. Doch Pauli schaffte noch ein begeisterndes Comeback. „Schade, schade“, ärgerte sich Dresdens Torschütze Dedic: „Nach dem 1:0 haben wir einen Tick Konzentration verloren.“ Eintracht Braunschweig fertigte den VfL Bochum nach Toren von Dominick Kumbela (4.), Dennis Kruppke (18./89.) und Mirko Boland (60.) mit 4:0 ab.
Im Tabellenkeller holte der Tabellenletzte FC Ingolstadt im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Tomas Oral beim 0:0 in Cottbus den ersten Auswärtspunkt. „Wir haben uns sehr stark präsentiert. Mit ein bisschen Glück hätten wir vielleicht drei Punkte mitgenommen“, sagte Oral. Alemannia Aachen gelang mit dem 2:0 in Karlsruhe der erste Auswärtssieg. „Der 15. Platz ist ganz wichtig für die Köpfe der Spieler“, sagte Trainer Friedhelm Funkel. Sergiu Radu (36.) und Benjamin Auer (87.) verdarben im Kellerduell mit ihren Toren die Heimpremiere des neuen KSC-Trainers Jörn Andersen.