Trainer Stöger soll Köln in die Bundesliga führen
Köln (dpa) - Beim 1. FC Köln ist die größte Baustelle geschlossen. Der Zweitligist erklärte Peter Stöger zum Nachfolger von Holger Stanislawski und beendete damit die lange und schwierige Suche nach einem neuen Cheftrainer.
Ein verbessertes Angebot der Kölner veranlasste den österreichischen Meister Austria Wien, den 47 Jahre alten Fußball-Lehrer nach zähen Verhandlungen vorzeitig aus seinem bis 2014 laufenden Vertrag zu entlassen. „Der FC gehört für mich zu den großen Vereinen in Deutschland und sollte einen Stammplatz in der Bundesliga haben“, kommentierte der ehemalige österreichische Nationalspieler.
Wie der FC mitteilte, wird Stöger „vorbehaltlich der formaljuristischen Abwicklung der Verträge“ noch in dieser Woche das Training übernehmen und soll am Freitag offiziell vorgestellt werden. Zu den Modalitäten des Vereinswechsels und zur Dauer der Zusammenarbeit mit Stöger machten die Kölner vorerst keine Angaben. „Wir hatten ihn von Anfang an auf dem Zettel und waren nach den Gesprächen mit ihm absolut von seinen Fähigkeiten überzeugt“, sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle.
Nach erfolglosen Verhandlungen mit Kandidaten wie Mike Büskens (Düsseldorf) und Roger Schmidt (Salzburg) hatte der ambitionierte Zweitligist seine Bemühungen um Stöger intensiviert, war dabei jedoch in Zeitnot geraten. Deshalb waren die Profis am Montag noch ohne neuen Chefcoach in die Vorbereitung für die kommende Saison gestartet.
Dem Vernehmen nach überweisen die Kölner 700 000 Euro nach Österreich und stimmten einem Freundschaftsspiel gegen Austria zu. „Ich habe ein Stück weit Verständnis für die Austria, weil sie mich nicht verlieren wollte. Auf der anderen Seite hat es mir imponiert, wie sehr sich der FC um mich bemüht hat“, sagte Stöger dem „Express“.
Stöger passt in das FC-Anforderungsprofil. Er gilt in seiner Heimat als Taktik-Fachmann und Motivator, der gern mit jungen Profis zusammenarbeitet. Der Kölner Kaderplaner Jörg Jakobs sprach trotz der vorangegangenen Gespräche mit anderen Kandidaten von einer Wunschlösung: „Mit der Austria hat er in der vergangenen Saison trotz eingeschränkter finanzieller Mittel und der Konkurrenz von Red Bull Salzburg eine Rekordsaison in Österreich erreicht. Dabei hat Peter Stöger gezeigt, dass er eine Mannschaft formen und mehr aus ihr herausholen kann als nur die Summe der Einzelspieler.“
Stöger war bereits mit dem Bundesligisten Werder Bremen in Verbindung gebracht worden, der sich jedoch für Robin Dutt als neuen Trainer entschied. Der neue FC-Coach will die Chance nutzen, sich auch außerhalb seines Heimatlandes einen Namen zu machen: „Dieser Verein hat - getragen von seinen tollen Fans - ein riesiges Potenzial, und ich werde nun versuchen, dieses Potenzial auch entsprechend abzurufen.“