VfB-Trainer Luhukay: Wiederaufstieg wird „steiniger Weg“
Stuttgart (dpa) - Noch immer gleicht der VfB Stuttgart nach dem Bundesliga-Abstieg einer Baustelle. Dennoch ließ der neue Trainer Jos Luhukay am großen Ziel des Fußball-Zweitligisten bei seiner offiziellen Vorstellung keine Zweifel aufkommen.
„Ich will nach vorne schauen. Der ganze Verein will zurück auf das höchste Niveau“, sagte der Niederländer mit großer Überzeugung in der Stimme.
Luhukay nutzte die Gelegenheit, um die Mannschaft mit klaren Worten auf das Projekt direkter Wiederaufstieg einzuschwören. Von Anfang an sei der VfB Top-Favorit im Profiunterhaus. „Es wird ein steiniger Weg werden, aber den muss man gehen. Es ist wichtig, die 2. Liga mental anzunehmen, die Spieler müssen den Schalter schnell umlegen.“
Der 53-Jährige weiß, wovon er spricht: Als Cheftrainer führte er schon Borussia Mönchengladbach (2008), den FC Augsburg (2011) und Hertha BSC (2013) ins Fußball-Oberhaus. Doch die Aufgabe in Stuttgart ist alles andere als einfach. Zwar hat der VfB noch ein sportliches Gerüst um die Ex-Nationalspieler Christian Gentner und Kevin Großkreutz. Doch nach den drei vielversprechenden Neuzugängen Marcin Kaminski, Jean Zimmer und Simon Terodde suche er nach weiteren Verstärkungen für alle Mannschaftsteile, sagte Luhukay.
Weil aber eine Reihe von Personalien wie etwa Serey Dié, Lukas Rupp oder Filip Kostic noch ungeklärt sind, muss der VfB erst einmal auf Zeit spielen. Für den offenbar vom FC Valencia umworbenen Kostic soll eine zweistellige Millionenablöse erzielt werden, mit der dann der Handlungsspielraum auf dem Transfermarkt größer würde.
„Unser Problem ist, dass wir nicht mehr in der 1. Liga sind“, sagte Luhukay und verwies auf begrenzte wirtschaftliche Möglichkeiten. Daher suche er auch Spieler mit Perspektive, die einen Schritt zurück in die 2. Liga gehen wollen, „um dann zwei nach vorne zu machen“. Vor allem im Mittelfeld würde nach dem Abgang von Daniel Didavi und möglichen Wechseln von Dié, Rupp und Kostic eine große Lücke klaffen.
Beim Trainingsauftakt versammelte Luhukay einen um Nachwuchsspieler ergänzten 22-Mann-Kader. Darunter waren auch Terodde, Zimmer und Kaminski. Weltmeister Großkreutz hofft, nach einer Muskelverletzung noch in dieser Woche ins Mannschaftstraining einsteigen zu können. Neben Stürmer Daniel Ginczek (Kreuzbandriss) und dem mit Österreich bei der EM in der Vorrunde ausgeschiedenen Florian Klein fehlte unter anderem Kostic, der noch Sonderurlaub hat.
Neben einem neuen Präsidenten, der im Oktober gewählt werden soll, sucht der VfB noch immer einen Nachfolger für den beurlaubten Sportvorstand Robin Dutt. Marketingvorstand Jochen Röttgermann kündigte an, dass er „zeitnah“ gefunden werden soll. Für Management-Aufgaben bereits verpflichtet sind die ehemaligen Fußballprofis Thomas Hitzlsperger und Marc Kienle. Das „wichtigste Glied in der Kette“ sei aber Luhukay, betonte Röttgermann.