Wieder Führungswechsel in der 3. Liga
Rostock (dpa) - In der 3. Fußball-Liga ist nichts so beständig wie die Unbeständigkeit. Auch am 16. Spieltag gab es einen Wechsel an der Tabellenspitze.
Der SV Wehen Wiesbaden eroberte sich die Führung mit einem 2:0 (1:0)-Heimsieg über den Chemnitzer FC von Arminia Bielefeld zurück und hat nun 29 Punkte. Nur jeweils einen Zähler dahinter rangieren Preußen Münster und der FC Rot-Weiß Erfurt, einen weiteren Punkt getrennt von Bielefeld, Energie Cottbus und Dynamo Dresden, den drei Zweitliga-Absteigern des Vorjahres.
Nach zwei Niederlagen in Serie meldete sich Wehen Wiesbaden überzeugend zurück. Allerdings waren die Sachsen, die in den vergangenen acht Partien lediglich ein Tor erzielten, auch keine echte Prüfung. Vor 3210 Zuschauern gingen die Gastgeber durch Luca Schnellbacher (41.) in Führung, ehe Alf Mintzel (75.) den Endstand markierte. „Es war ein sehr intensives Spiel. Man hat gesehen, warum Chemnitz bis heute erst acht Tore bekommen hatte“, sagte Mintzel nach dem neunten Saisonsieg seiner Mannschaft.
Der fünfte Heimsieg nacheinander brachte Preußen Münster zurück auf einen Aufstiegsplatz. Amaury Bischoff (30.) erzielte am Sonntag vor 12 011 Zuschauern den Siegtreffer zum 1:0 (1:0) über den MSV Duisburg. In der Tordifferenz nur um einen Treffer schlechter liegt Erfurt, das ebenfalls daheim zu einem 2:1 (0:0) über Aufsteiger Fortuna Köln kam, auf Rang drei.
Die Bielefelder konnten den Schwung vom Sieg im DFB-Pokal über Hertha BSC hingegen nicht mit nach Kiel nehmen. Arminias Keeper Alexander Schwolow bekam den Ball beim Herauslaufen nicht zu fassen, Marc Heider schob ihn in der 36. Minute ins leere Tor und war damit der von 7644 Zuschauern gefeierte Mann des Tages. Aber auch die Gäste bekamen ein Lob. „Man muss ehrlich sagen, dass Bielefeld hier sehr gut gespielt und einige gute Angriffe gezeigt hat“, sagte Holstein-Trainer Karsten Neitzel. „Meine Mannschaft hat super gekämpft und sich gegen die Niederlage gestemmt“, bestätigte Arminia-Coach Norbert Meier.
Auch Dresdens Pokalhelden taten sich in der Liga schwer. Vier Tage nach dem 2:1 gegen den Zweitligisten VfL Bochum kamen die Sachsen gegen die Stuttgarter Kickers nur zu einem 1:1 (0:0). Sinan Tekerci (54.) schoss die Hausherren vor 23 501 Zuschauern in Führung, ehe Marc Stein (90.+3) in der Nachspielzeit noch der Ausgleich gelang. „Wenn man auf diese Art und Weise eine englische Woche abschließt, in der wir in jeder Begegnung gekämpft und große Moral gezeigt haben, dann ist die Enttäuschung sehr groß“, sagte Dynamos Trainer Stefan Böger nach dem verschenkten achten Saisonsieg.
Von den Patzern der Mitabsteiger aus der 2. Liga profitierte Energie Cottbus. Die Lausitzer sind durch das 3:0 (0:0) über die SpVgg Unterhaching wieder euphorisch. Kapitän Uwe Möhrle (64.), Tim Kleindienst (71.) und der Hachinger Fabian Götze (74.) mit einem Eigentor trafen vor 6860 Zuschauern für die Hausherren, die als Tabellenfünfter so gut da stehen wie seit dem ersten Spieltag nicht mehr.
Im Tabellenkeller feierte Hansa Rostock das 2:2 (0:0) gegen den VfL Osnabrück wie einen Sieg. Nach Toren von Addy Waku Menga (58.) und Nicolas Feldhahn (83./Foulelfmeter) lagen die Mecklenburger scheinbar aussichtslos zurück, ehe der eingewechselte Mustafa Kucukovic (90.+2, 90.+4) vor 9200 Zuschauern wenigstens noch einen Zähler rettete. „Das Unentschieden fühlt sich ein Stück wie ein kleiner Sieg an“, gestand Trainer Peter Vollmann.