Bayer-Schreck Mike Hanke
Borussia empfängt morgen Bayer Leverkusen — den Lieblingsgegner des 27-Jährigen.
Mönchengladbach. Michael Frontzeck (46) und Jupp Heynckes (65) sind mehr als nur Trainer-Kollegen. Beide Fußballlehrer haben nie einen Hehl aus ihren Gladbacher Wurzeln und der gegenseitigen Sympathie gemacht. „Heynckes ist ein großer Trainer und war in meiner Laufbahn ein sehr wichtiger Bezugspunkt. Er war der Trainer, mit dem ich meine ersten Erfahrungen als Profi gemacht habe und der mich unbewusst am meisten geprägt hat“, sagt VfL-Coach Frontzeck über seinen väterlichen Freund.
Beim morgigen Bundesliga-Duell (15.30 Uhr) zwischen dem VfL und Bayer Leverkusen im Borussia-Park können Frontzeck und Heynckes allerdings keine Rücksicht aufeinander nehmen — zumindest sportlich. Zu viel steht auf dem Spiel: Gladbach benötigt dringend drei Punkte im Existenzkampf, Leverkusen will in die Champions League. „Borussia hat durch den 1:0-Sieg in Nürnberg neue Zuversicht gewonnen. Das wird kein Spaziergang für uns“, warnte Heynckes sein Star-Ensemble unter der Woche im Training immer wieder.
Den Bayer-Profis dürften eh noch die Pokal-Pleite und das 3:6 aus dem Hinspiel in guter Erinnerung sein. „Da sind wir kalt erwischt worden. Die Borussia hatte einen Sahne-Tag, an dem alles funktioniert hat“, sagt Heynckes und ergänzt: „Das spielt nun aber keine Rolle mehr.“ Leverkusen ist auch deshalb auf der Hut, da Borussia in der Winterpause mit Stürmer Mike Hanke einen wahren Bayer-Schreck verpflichtet hat. Hanke, der zwischen 2003 und 2004 unter Heynckes bei Schalke spielte, traf gegen keine Bundesliga-Mannschaft öfter als gegen den Werksklub (vier Mal).
Weshalb der 27-Jährige auch der morgigen Aufgabe durchaus guten Mutes entgegenblickt: „Wir wissen, dass es schwer wird. Aber wenn wir so auftreten, wie in der 1. Halbzeit in Nürnberg, können wir es packen. Die Leverkusener sind zweikampf- und spielstark, zudem eiskalt vor dem Tor. Wir müssen die Räume sehr eng halten und über 90 Minuten unser Spiel durchziehen“, fordert Hanke. Der Angreifer steht vor seiner Heimpremiere bei Borussia, ist nach eigenen Angaben seit Tagen „heiß“ auf die Partie. „Wenn wir einlaufen, dann wird es schon richtig kribbeln.“
34 600 Karten hat der VfL bislang für morgen verkauft. Tickets gibt es noch für alle Bereiche mit Ausnahme der Stehplätze in der Nordkurve. Neben Roel Brouwers (Innenmeniskusriss im Knie) und Sebastian Schachten (muskuläre Probleme) stehen Trainer Frontzeck alle Spieler zur Verfügung. Abwehrchef Dante steht nach fünfmonatiger Verletzungspause wieder im Kader.