Bayern will Revanche, Reus fiebert Hit entgegen
Mönchengladbach (dpa) - Gladbach gegen Bayern - der alte Klassiker aus den 70er Jahren, verspricht auch diesmal große Spannung. Beiden Teams stehen in der Tabelle weit vorn und beide wollen dort auch bleiben.
Gelingt dem Rekordmeister im Schlagerspiel die Revanche oder kann Marco Reus den Höhenflug mit Borussia Mönchengladbach fortsetzen? Gleich zum Rückrundenauftakt in der Fußball-Bundesliga steht der Tabellenführer und Titelanwärter Bayern München vor der ersten schweren Probe und muss seine großen Ambitionen beim alten Rivalen und Verfolger im Borussia-Park unter Beweis stellen. „Unsere Mannschaft ist gut vorbereitet“, befand Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Auch Kapitän Philipp Lahm lässt gar keine Zweifel aufkommen: „Wir wollen gleich ein Zeichen setzten“, meinte der Nationalspieler.
Der Respekt der Bayern vor dem Überraschungsteam vom Niederrhein ist groß, zumal den Gladbachern im Hinspiel ein spektakulärer 1:0-Erfolg gelang, aber das Selbstbewusstsein des Meisterschaftsfavoriten ist noch größer. „Wenn wir so spielen, wie zeitweise in der Vorrunde, wird es schwer, uns zu stoppen. Wir wollen gewinnen und eine Serie starten“, forderte Bastian Schweinsteiger, der nach mehr als zweimonatiger Verletzungspause ins Team zurückkehren wird. Dafür müssen die Bayern allerdings den gesperrten Franck Ribéry ersetzen.
Für Trainer Jupp Heynckes ist es einmal mehr die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. „Bayern gegen Gladbach ist immer etwas Besonderes. Da wird wieder die alte Rivalität ausbrechen“, meinte der Münchner Coach. Aber auch wenn Gladbach die Überraschungsmannschaft sei, „wir haben eine hervorragende Ausgangsposition in allen drei Wettbewerben“, sagte Heynckes.
Im Blickpunkt steht vor 54 047 Zuschauern natürlich auch der Gladbacher Shootingstar Reus, den der FC Bayern gerne verpflichtet hätte. Der 22 Jahre alte Nationalspieler, dem die Münchner nachgesagt haben, dass er wohl den Konkurrenzkampf beim Rekordmeister gescheut habe, will Taten sprechen lassen. „Wir sind richtig heiß und wollen das Spiel gewinnen“, sagte Reus im „Kicker“. Die Bekanntgabe seines Wechsels zum BVB und die hohe Ablösesumme von 17,1 Millionen scheinen den wieselflinken Stürmer nicht zu belasten. „Ich glaube, dass ihn das noch eher motivieren wird“, vermutete Gladbachs Sportdirektor Max Eberl.
Die Gastgeber, die mit 33 Punkten nur vier Zähler hinter den Bayern liegen, haben nach der besten Hinrunde seit 35 Jahren Erwartungen im Umfeld geschürt. Die Aussichten für die Borussen, erstmals nach 16 Jahren wieder ins internationale Geschäft einzuziehen, sind groß. Trainer Lucien Favre warnt weiterhin vor überschäumender Euphorie und betont, dass die Rückserie noch schwieriger werde. Entscheidend wird sein, wie die Mannschaft aus den Startlöchern kommt. „Wir haben ein sehr schweres Auftaktprogramm“, sagte Favre vor den Spielen gegen Bayern, in Stuttgart und Wolfsburg sowie gegen den FC Schalke 04.
„Bayern ist eine Top-Mannschaft und auch Favorit auf die Meisterschaft. Wir werden in dem Spiel sehr viel Ruhe und Geduld mitbringen müssen, aber wir haben keine Angst“, meinte Gladbachs Trainer. Auf seinen Abwehrchef Dante (Gelbsperre) muss der Schweizer verzichten. Dem Siegtorschützen aus dem Hinspiel, Igor de Camargo, bleibt derzeit nur ein Platz auf der Bank. Die seit mehr als sieben Jahren im Borussia-Park sieglosen Gastgeber könnten auch mit einem Remis gut leben. „Einen Punkt wollen wir zu Hause auf jeden Fall behalten“, meinte Kapitän Filip Daems.