Borussia Mönchengladbach baut seine Zukunft
Torhüter Marc-André ter Stegen verlängert seinen Vertrag bis 2015 und steigt zum Einkommens-Millionär auf.
Mönchengladbach. Sein Arbeitsplatz ist ein aus Alu geformter Rahmen, den kein Ball passieren darf. Das hat Marc-André ter Stegen bisher so gut gemacht, dass jetzt Schluss ist mit dem Status als A-Jugendspieler auf der Showbühne Fußball-Bundesliga. Gladbachs Torhüter ist 19 Jahre, hat erst 18 Mal in der Bundesliga gespielt, schickt sich aber an, eine große Karriere zu starten — und wird bald auch entsprechend bezahlt.
Am Donnerstag hat der Blondschopf seinen Vertrag bei Borussia Mönchengladbach verlängert. Das ist die bloße Nachricht. Vor allem aber ist seine Unterschrift als Signal zu werten. Natürlich für ihn, für den Klub, die Fans und die Stadt. Seht her, wir bauen an der Zukunft mit unseren Jungs. Gladbach als Ausbildungsverein, der aber auch gute Spieler langfristig an sich binden kann. Wie bereits schon Marco Reus.
Bis 2015 hat nun auch ter Stegen unterschrieben und damit seinen laufenden Vertrag eigentlich nur um ein Jahr verlängert. Aber er hat sich nun selbst ein schönes Weihnachtsgeschenk bereitet. Zum Jahreswechsel greift der neue Vertrag, der ihn bei entsprechendem Erfolg der Mannschaft zum Einkommens-Millionär macht. Sein bisheriges A-Jugendgehalt lag bei rund einem Zehntel seiner zukünftigen Bezüge.
Das alles aber scheint für den jungen Torhüter nicht das Wesentliche zu sein, bei einem Klub, in dem er seit 1996 spielt: „Es ist super, Teil dieser Mannschaft zu sein“, sagt er artig. „Ich bin wirklich froh, hier den Sprung in die Bundesliga geschafft zu haben. Aber wir haben noch nicht viel erreicht. Jetzt geht es darum, Gladbach in der oberen Tabellenregion zu etablieren. Dazu will ich meinen Teil beitragen.“
Dem pflichtet Sportdirektor Max Eberl bei: „Wir können stolz darauf sein, solch einen Spieler bei uns ausgebildet zu haben. Marc-André ist ein herausragendes Talent des deutschen Fußballs, und wir freuen uns, dass er sich für ein weiteres Jahr an Borussia gebunden hat. Er hat eine große Karriere vor sich. Und die soll er bei der Borussia erleben.“
Anders als bei Reus beinhaltet ter Stegens Vertrag keine Ausstiegsklausel. Das bestätigte sein Berater Gerd vom Bruch, vor zwei Jahrzehnten einst Cheftrainer der Gladbacher, unserer Zeitung. Trainer Lucien Favre kommentierte die Vertagsverlangerung seiner Nummer 1: „Er ist solide, er ist ruhig — und er ist gut“. So soll auch die Borussia der Zukunft aussehen. Mit ter Stegen als Frontmann im Alu-Rahmen.