Luuk de Jong — Gladbachs neues Statussymbol (mit Video)
Luuk de Jong kostet Borussia im sportlichen Erfolgsfall 15 Millionen Euro — und treibt die Euphorie in neue Höhen.
Mönchengladbach. Luuk de Jong pustet einmal durch, während sein Blick durch das weite Rund der Gladbacher Arena schweift. Der niederländische Nationalstürmer nickt kurz mit dem Kopf. So, als wolle der 21-Jährige sich selbst sagen: Angekommen. Dann beginnt sein erster Arbeitstag bei den Fohlen.
Um Punkt 13 Uhr betritt der teuerste Einkauf in Borussias Klubgeschichte am Mittwochmittag die große Bühne. Zuvor hatten sich der VfL und Twente Enschede nach wochenlangen Verhandlungen geeinigt. Zwölf Millionen Euro plus drei Millionen Euro Nachschlag im Erfolgsfall (Champions-League-Qualifikation) zahlen die Gladbacher an den holländischen Erstligisten.
De Jong hat bei Borussia einen Fünfjahresvertrag bis 2017 unterzeichnet. Tausende Fans pilgerten am Mittwoch für einen ersten Eindruck zum Trainingsgelände.
Beim Mannschaftsfoto präsentiert sich de Jong erstmals im neuen Trikot. Er trägt die Nummer 9 — wie es sich für einen selbstbewussten Angreifer gehört. In der vorigen Saison hatte de Jong in der „Eredivisie“ 25 Tore in 31 Spielen für Twente geschossen.
Nach dem Foto-Shooting mit den neuen Mannschafts-Kollegen wird de Jong der Öffentlichkeit vorgestellt. „Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal so viele Journalisten hier gesehen zu haben“, sagt Sportdirektor Max Eberl.
Derweil demonstriert de Jong im Blitzlichtgewitter die Ruhe und Souveränität, die ihn auch beim Torabschluss auszeichnen soll. „Ich freue mich sehr. Ich wollte unbedingt nach Gladbach. Dieser Klub mit seinen tollen Fans ist sehr reizvoll, mir gefällt die Art und Weise, wie hier Fußball gespielt wird. Ich will mich weiterentwickeln“, sagt de Jong.
Die gewaltige Ablöse empfinde er nicht als Belastung. Er wisse aber auch, dass man Tore erwarte. Die Rolle als Superstar sei ihm noch fremd. „Das ist ein gewaltiger Schritt für mich. Das ist schon speziell“, sagt de Jong.
Keine Frage, mit diesem Transfer haben die Macher in Gladbach das Tor zu einer neuen Ära aufgestoßen. Der Altmeister klopft in den Playoffs an die Tür zur Champions League. Die Gruppenphase in der Europa League ist ohnehin gesichert. Junge, hungrige Profis wollen in die Schule von Trainer Lucien Favre — und zeigen wie im Fall de Jong den Top-Klubs aus Liverpool oder Tottenham die kalte Schulter.
Allerdings lassen sie sich in Gladbach die jüngste Renaissance auch einiges kosten. Mit den Einkäufen Xhaka, Dominguez, Mlapa und nun de Jong pumpt Borussia mehr als 30 Millionen Euro in den Kader. Ligaspitze. Man habe auch „unglaubliche Transfereinnahmen“ gehabt, rechnet Max Eberl gegen.
Zum Angriff auf die Top drei Dortmund, Bayern und Schalke reiche dies noch nicht. Ein einstelliger Tabellenplatz sei da schon realistischer. Hat Borussia Mönchengladbach mit den Millionen-Transfers alles richtig gemacht? Umfrage und weitere Bilder unter