Reus muss Löw zum vierten Mal absagen
Gladbachs Mittelfeldspieler muss weiter auf seinen ersten Einsatz im Nationalteam warten.
Mönchengladbach. Marco Reus und die Nationalmannschaft — das bleibt ein besonderes Thema. Wegen Beschwerden im Adduktorenbereich (Schambeinreizung) hat der Fußball-Profi von Borussia Mönchengladbach am Montag Nachmittag seine Teilnahme am EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft am kommenden Freitag in Gelsenkirchen gegen Österreich (20.45 Uhr) abgesagt.
„Für mich ist das sehr, sehr ärgerlich. Ich habe mich auf die Tage bei der Nationalmannschaft gefreut und hatte große Hoffnung, dass es diesmal mit meinem ersten Länderspiel klappt“, wird Reus vom Verein zitiert. Auch das Testspiel gegen Polen kommt für Reus nicht in Frage.
Bis zum nächsten Heimspiel am 10. September gegen den 1. FC Kaiserslautern sollte der 22-Jährige aber wieder fit sein und dem Tabellenfünften im Borussia-Park zur Verfügung stehen. In der Vereinsgeschichte des VfL haben bisher 33 Spieler das deutsche Nationaltrikot übergestreift. Zuletzt waren es Marcell Jansen und Marko Marin. Reus muss sich also weiter in Geduld üben.
Bereits dreimal — vor den Länderspielen gegen Malta, Dänemark und Uruguay — musste Marco Reus dem Bundestrainer wegen diverser Verletzungen eine Absage erteilen. Als Jogi Löw den pfeilschnellen und torgefährlichen Offensivspieler der niederrheinischen Borussia vor dem Brasilienspiel kürzlich erneut berief, stand der ersten Tuchfühlung Reus’ mit den anderen „Adlerträgern“ nichts mehr im Wege:
Reus schmorte überglücklich auf der Bank und verfolgte das großartige Spiel auf dem Stuttgarter Rasen (3:2-Sieg) aus einer für ihn ungewohnten Perspektive. „Egal, allein ein bisschen reingeschnuppert zu haben, war für mich schon ein tolles Erlebnis“, sagte der 22-jährige Gladbacher (Vertrag in Gladbach bis 2015) damals, der mit seinem Ausgleichstor im Relegationsspiel beim VfL Bochum (1:1) seinen Verein vor dem dritten Bundesliga-Abstieg in der Vereinsgeschichte bewahrte.
Nicht verhindern konnte der flinke Dribbelkünstler hingegen die erste Saisonniederlage der Gladbacher am Sonntag in Gelsenkirchen (0:1). „Der Sieg der Schalker war nicht unverdient, aber auch wir hatten immer wieder die Chance auf ein Tor. Eigentlich schade, dass wir nichts mitgenommen haben.Nach der Pause waren wir allerdings zu passiv. Wir müssen das unbedingt aufarbeiten“, sagte Reus nach dem Abpfiff in der Schalker Arena leicht zerknirscht.
Dazu hat der wertvollste Profi im Borussen-Team (Marktwert rund 8 Millionen Euro) nun (leider) ein bisschen Zeit. Der Adduktoren wegen.