Torwart-Interview: Heimeroth wäre lieber Stürmer geworden
Ein Zufall bescherte Borussias Hintermann den Platz zwischen den Pfosten. In der F-Jugend half er als Torwart aus und blieb bei dieser Position.
<strong>Mönchengladbach. Christofer Heimeroth, Torwart des Fußball-Zweitligisten Borussia Mönchengladbach, hat eher zufällig den Weg in den Kasten gefunden. In der F-Jugend verletzte sich der Schlussmann, der damalige Feldspieler Heimeroth half aus, "und ist nie wieder rausgekommen aus der Kiste", wie er selbst sagt und fügt hinzu: "Wenn ich heute die Wahl hätte, wäre ich vielleicht lieber Stürmer geworden." Dennoch bedauert er diese schicksalhafte Fügung nicht, schließlich hat sie dem heute 1,94 Meter langen Westfalen einen Stammplatz im Tor des aktuellen Zweitliga-Tabellenführers beschert.
Da macht das Zeitung lesen Spaß, oder, Herr Heimeroth?
Christofer Heimeroth: Das habe ich mir hier abgewöhnt. Ich habe seit drei Wochen keinen Zeitungsbericht mehr über Borussia gelesen. Es geht hier relativ schnell, dass man hochgelobt wird. Und wenn man dann mal daneben greift, ist man wieder der Depp.
Wie nach dem 4:2-Heimsieg gegen den FC Augsburg, wo Sie bei den Gegentoren einen unglücklichen Eindruck gemacht haben?
Heimeroth: Ja. Ich spreche mit den Leuten, die meine Leistung beurteilen können. Alles andere interessiert mich nicht. Die, die meine Leistungen bewerten können, tun das dann auch nicht nur nach spektakulären Paraden.
Dennoch wird Ihnen Ihr Beruf selten so viel Spaß gemacht haben wie im Moment.
Sie sprachen Ihre Schalker Zeit an. Jupp Heynckes, der Vorgänger von Borussen-Trainer Jos Luhukay, hat Sie genau wie Alexander Baumjohann und Michael Delura nach Mönchengladbach geholt. Heynckes und Delura sind wieder weg, gibt es noch Kontakte?
Heimeroth: Zu Delura keinen. Mit Jupp Heynckes telefoniere ich gelegentlich. Er hat großes Interesse an meiner Entwicklung. Auch wenn man das alles schnell vergisst: Auch er hat hier Strukturen geschaffen, die nun greifen.
Warum hat es Alexander Baumjohann noch nicht geschafft, sich durchzusetzen?
In sieben Tagen steht das Derby gegen den 1. FC Köln an
Heimeroth: Ja, das Spiel ist vor allem für die Fans etwas Besonderes. Ich kenne das aus Schalke von den Duellen gegen Dortmund. Ihre Euphorie überträgt sich auch auf uns. Wir wollen einen Sieg erringen. In erster Linie für uns, aber wir wissen auch, wie wichtig das für die Fans ist.