Aufsteiger Darmstadt will auch die Bayern ärgern

Darmstadt (dpa) - Für Aufsteiger SV Darmstadt 98 steht das Spiel des Jahres an. Mit Rückenwind aus dem Sieg in Leverkusen und nahezu in Bestbesetzung wollen die „Lilien“ am Samstag daheim auch Rekordmeister Bayern München das Leben schwer machen.

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„Der Respekt ist riesig, aber wir werden nicht mit Angst in das Spiel gehen“, sagte Trainer Dirk Schuster. Bayern sei „die beste deutsche Mannschaft, vielleicht sogar weltweit“. Das 1:0 bei Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende habe aber gezeigt, dass sein Team auch einer Spitzenmannschaft Paroli bieten könne.

„Wir wollen die Bayern ein bisschen ärgern, unsere beste Leistung abrufen und dafür sorgen, dass die Zuschauer zufrieden nach Hause gehen“, sagte Schuster. Zugleich dämpfte er die Erwartungen. „Es wäre die normalste Sache der Welt, wenn die Bayern mit drei Punkten mehr auf dem Konto die Heimreise antreten.“

Für die Partie, die mit 17 000 Zuschauern seit Wochen ausverkauft ist, stehen den noch ungeschlagenen „Lilien“ 20 Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung. Lediglich Mittelfeldspieler Yannick Stark (Sprunggelenkverletzung) und Ersatztorhüter Patrick Platins (Oberschenkelzerrung) fallen weiter aus.

Ob das Team wieder so früh angreifen werde wie zu Beginn in Leverkusen, ließ Schuster offen. „Wir wollen nicht in die Gefahr eines Konters laufen. Aber wo wir unsere Kampfzone errichten werden, ist noch nicht entschieden“, sagte er. Auch ob er im Sturm weiter auf Dominik Stroh-Engel baut oder Neuzugang Sandro Wagner eine Chance von Beginn erhält, wollte er nicht sagen. Beide Angreifer seien derzeit gleichauf.

Der Darmstadt-Coach räumte ein, dass er weiter nach einer Verstärkung für die Abwehr sucht. Erledigt habe sich eine Verpflichtung des Ex-Mainzers Nikolce Noveski. Dagegen sei Alexander Madlung (zuletzt Eintracht Frankfurt) weiter ein Thema. Profis ohne Verein können weiter unter Vertrag genommen werden.

Besonders freut sich Schuster am Samstag auf das Wiedersehen mit Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer. Als Aktive waren beide in diversen DDR-Auswahlmannschaften aktiv, wurden 1986 gemeinsam Junioreneuropameister. „Matthias war schon damals ein außergewöhnlicher Fußballer, der seinen Weg konsequent weitergegangen ist“, sagte Schuster. „Er ist ein toller Mensch, ein guter Freund, auch wenn wir uns etwas aus den Augen verloren haben.“