Bayern ohne Ribéry zum BVB - Klopp: „Nicht chancenlos“

Dortmund (dpa) - Der Kader wird immer dünner, Ausreden will der FC Bayern vor der Reise nach Dortmund aber nicht gelten lassen. Doch ausgerechnet vor dem brisanten Bundesligaduell beim BVB muss der Rekordmeister personell immer mehr improvisieren.

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Nach Arjen Robben und David Alaba wird gegen die Borussia am Samstag auch der angeschlagene Franck Ribéry fehlen, wie Kapitän Philipp Lahm sagte. BVB-Coach Jürgen Klopp sieht trotzdem keine große Beeinträchtigung beim Gegner: „Für dieses Spiel müssen wir mit maximaler Qualität rechnen.“

Die Münchner wollen dem Verletzungspech trotzen und in den kommenden Englischen Wochen den Grundstein für das angestrebte Titel-Triple legen. Die Aufgabe im ausverkauften Dortmunder Stadion kommt da wahrscheinlich gerade recht: Es wird ein Härtetest, bei dem Klopp seiner Elf durchaus eine Überraschung zutraut: „Wir sind nicht chancenlos, obwohl der Punkteabstand riesig ist.“ Klopp, der beim Tabellenzehnten auf Nuri Sahin, Lukasz Piszczek und Oliver Kirch verzichten muss, will „nicht viel quatschen, sondern versuchen, ein ordentliches Spiel zu machen“.

Auf Augenhöhe sieht der BVB-Coach sein Team gegen den Meister und Pokalsieger derzeit nicht, obwohl die Borussia vor dem Duell mit den Bayern in der Bundesliga siebenmal ungeschlagen blieb und speziell beim 3:0 im Derby gegen Schalke überzeugte. „Einsatz, Bereitschaft und Konsequenz werden genauso eingefordert wie gegen Schalke“, kündigte Klopp an.

Die Partie in Dortmund habe „eine Art Finalcharakter“, meinte Bayern-Torhüter Manuel Neuer, der angesichts von sieben Spielen in 21 Tagen unterstrich: „Jetzt kommen die Wochen, in denen es knallt!“ Der Fußball-Weltmeister befand: „Wir können uns nicht mehr ausruhen.“

Nach der 0:2-Heimniederlage gegen Mönchengladbach und der Länderspielpause freut sich der Tabellenführer auf die Fahrt zum Erzrivalen aus dem Pott. Alabas Knieverletzung und das mögliche Saison-Aus des Österreichers sollen die Euphorie ebenso wenig bremsen wie das Fehlen der schnellen Flügelspieler Robben und Ribéry - zumal Trainer Pep Guardiola weiterhin einen Kader aufbieten könne, der mit Weltklasseprofis gespickt sei. „Wir sind trotzdem noch 1a, die Aufstellung ist keine 1b-Variante“, sagte Neuer.

„Es sind keine schlechteren Spieler auf dem Feld, sondern andere Spieler“, stellte auch Lahm klar. Der Kapitän selbst meldete sich nach seiner viermonatigen Zwangspause wegen einer schweren Sprunggelenksverletzung fit, nach zwei Kurzeinsätzen könnte er in Dortmund sein Startelf-Comeback geben: „Ich bin einsatzfähig.“

Wurde zuletzt noch heftig debattiert, ob ein defensives Mittelfeld mit Xabi Alonso und Bastian Schweinsteiger erfolgsversprechend sei, kann sich Lahm sogar eine Konstellation Alonso-Schweinsteiger-Lahm vorstellen. „Das ist definitiv möglich“, betonte der Routinier.

Guardiola muss wegen der Ausfälle an der Taktik feilen. Lahm: „Das Spiel wird sich sicher verändern.“ Möglicherweise steht sogar eine Rückkehr von Thiago Alcántara an, der seit einem Jahr wegen drei Knieverletzungen kein Spiel mehr bestritten hatte. „Er hat zuletzt einen sehr guten Eindruck gemacht“, berichtete Lahm vom Training.