Beiersdorfer: Trotz Kühne-Millionen keine Topstars
Hamburg (dpa) - Fußball-Bundesligist Hamburger SV will trotz der finanziellen Zuwendungen von Gesellschafter Klaus-Michael Kühne keine namhaften Profis für die neue Saison verpflichten.
„Wer glaubt, dass wir in Millionen schwämmen und Topstars verpflichten, den muss ich enttäuschen“, sagte Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer bei der Mitgliederversammlung des Hamburger SV e.V. „Wir entscheiden“, betonte Beiersdorfer und wies damit Behauptungen zurück, dass Milliardär und HSV-Fan Kühne mit seinen Beratern den Transfer von Profis bestimme, wenn er diesen bezahle.
Lediglich 204 der 75 629 Mitglieder waren zur Versammlung des Universalsportvereins erschienen. Der HSV e.V. ist Heimstatt von 6200 Sportlern in 33 Abteilungen. „Wir als Mehrheitsaktionär der Fußball-AG sind zufrieden, dass wir Ruhe im Verein haben“, sagte HSV-Präsident Jens Meier, früherer Aufsichtsratschef des HSV. „Herr Meier, lassen Sie es nicht weiter zu, dass das Finanzdesaster seinen Lauf nimmt“, forderte Unternehmer Konstantin Rogalla den Präsidenten auf. Die Fußball-AG ist mit Verbindlichkeiten in Höhe von 89 Millionen Euro belastet.
Die Fußball-Profi-Abteilung ist im Sommer 2014 aus dem Universalsportverein ausgegliedert worden und firmiert seither als Aktiengesellschaft mit eigener Führung und eigenen Kontrollorganen. Meier verfügt als Präsident des eingetragenen Vereins über einen Platz im Aufsichtsrat der AG.