Dortmund hat das Ziel Pokalsieg längst im Blick

Die große Feier fällt aus: Der Meister BVB konzentriert sich auf das nächste Duell mit dem FC Bayern.

Dortmund. Irgendjemand wird sich Zeit nehmen müssen, um die Geschichtsbücher in der Fußball-Bundesliga zu aktualisieren. Borussia Dortmund hat mit dem 4:0 (4:0) gegen den SC Freiburg neue Bestmarken aufgestellt. „Vielleicht schauen wir in 30, 40 Jahren einmal darauf zurück und haben noch immer dieses Lächeln im Gesicht“, sagte Trainer Jürgen Klopp.

81 Punkte hat noch nie ein Deutscher Meister gesammelt. 28 Spiele in Folge ohne Niederlage ist auch noch keine Mannschaft in einer Saison geblieben. Dazu schaffte der BVB mit 47 Punkten die beste Rückrunde — und sicherte sich mit einem Zuschauerschnitt von 80521 den Europarekord. Nackte Zahlen, hinter denen harte Arbeit und die stete Gier auf Titel stecken.

Am liebsten schon am Samstag beim Pokal-Finale in Berlin gegen den FC Bayern München soll der nächste folgen. Darauf ist die Konzentration gerichtet. Und das ist auch der Grund dafür, dass die Meisterparty keine große Explosion der Gefühle erlebte. „Um 1 Uhr ist Zapfenstreich“, verdeutlichte Kapitän Sebastian Kehl. „Da achte ich persönlich drauf.“ Double, Trubel, Heiterkeit — das will Schwarz-Gelb erleben. Weil es diese Kombination in der 103-jährigen Geschichte noch nie gab in Dortmund, wo Shinji Kagawa vor dem Abschied stehen soll.

Japanische Medien berichteten, dass sein Wechsel zu Manchester United fix sei. Allerdings mehren sich in jüngsten Tagen auch Spekulationen, nach denen der kleine Japaner sich zu Bayern München verändern könnte und deshalb mit der Bekanntgabe das Pokal-Endspiel abwartet.

Zunächst einmal stemmten alle begeistert die Schale in die Höhe. Genau um 17.34 Uhr überreichte DFL- (und BVB-)Chef Reinhard Rauball das begehrte Teil an Sebastian Kehl. Der BVB-Anführer: „Dieser Titel ist noch mehr wert als der im vergangenen Jahr, weil er schwieriger zu erringen war.“

Für das 4:0 gegen Freiburg dürfte die Einschätzung nicht gelten. Robert Lewandowski und Jakub Blaszczykowski trafen jeweils doppelt für den BVB, der mit 25 Aluminium-Treffern ebenfalls Liga-Spitze ist. Einziger Wermutstropfen: Weil Unverbesserliche den Rasen stürmten, dazu Bengalos und Pyros zündeten, litten die Feierlichkeiten erheblich. Torhüter Roman Weidenfeller: „Schade, dass wir noch nicht mal mehr eine Ehrenrunde laufen konnten.“