Freiburgs Coach: Distanz zum Fußball aufbauen

Freiburg (dpa) - Fast ein Jahr nach Amtsantritt hat Christian Streich vom SC Freiburg noch immer mit den Schattenseiten als Bundesligatrainer zu kämpfen.

„Alles wird gefilmt, auch Dinge, die scheinbar außerhalb der Norm sind, die aber jeder macht: Nase bohren, am Kopf kratzen. Das ist unangenehm“, sagte der 47-Jährige dem „Spiegel“ in einem Interview. „Aber das ist wohl Teil des Geschäfts, auf das ich mich eingelassen habe.“

Streich geht auf ganz eigene Art mit dem Millionengeschäft Bundesliga um. „Ich versuche, eine innere Distanz zum Fußball aufzubauen. Das fällt mir in Freiburg vergleichsweise leicht“, sagte er weiter. „Wichtig ist, wie wir spielen, nicht das Ergebnis. Das muss ich mir selber auch immer wieder sagen. Damit für mich nicht der Druck zu groß wird. Das ist heilsam.“

Streich sieht sich selbst als eitel. „Ich bin erst Fußballprofi und dann Trainer geworden, weil man da auch viel Anerkennung bekommt. Ich habe ein Bedürfnis nach Anerkennung“, sagte er. „Das ist bei mir gar nicht so gering ausgeprägt.“

Streich hatte den SC am 29. Dezember des vergangenen Jahres übernommen und vor dem Abstieg gerettet. In dieser Saison liegen die stark aufspielenden Breisgauer derzeit sogar auf Europapokalkurs.