HSV-Boss Beiersdorfer rechtfertigt Millionen-Ausgaben

Hamburg (dpa) - Der HSV-Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer hat die horrenden Personalausgaben des verschuldeten Fußball-Bundesligisten gerechtfertigt.

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„Ich habe bei meinem Amtsantritt festgestellt, dass der HSV in vielen Bereichen seine Wettbewerbsfähigkeit verloren hatte. Du kannst dich auf diesem Weg nicht gesund sparen, wenn du auf dringend notwendiges Personal verzichtest“, sagte der 52-Jährige der „Sport Bild“.

In nur einem Jahr sind die Personalkosten beim Hamburger SV von 58,7 Millionen Euro auf 69,3 Millionen gestiegen. Darin enthalten sind Profi-Kader (etwa 50 Mio.), Vorstand, Geschäftsstelle und gesamtes Trainerteam bis zur Jugend. Allein in seinem ersten Jahr als Vorstands-Chef der Fußball-AG betrug das Minus 16,9 Millionen Euro. Die Kosten für den Profi-Kader sollen im Sommer reduziert werden.

Besonders im Nachwuchsbereich habe es Nachholbedarf gegeben, erklärte Beiersdorfer: „Im Sommer 2014 hatten wir für die U17 einen Trainer, keinen Co-Trainer und Athletiktrainer. Einen Torwarttrainer für den kompletten Nachwuchsbereich. Wie willst du dich da verbessern?“ Der HSV will nach jahrelanger Kritik eigene Talente entwickeln.

Auch die 50 000 Euro, die der mit fast 90 Millionen Euro verschuldete Verein für die Erstellung eines Leitbildes ausgab, findet der ehemalige HSV-Abwehrchef sinnvoll angelegt: „Die ständigen Führungswechsel der früheren Jahre und die Diskussion rund um die Ausgliederung haben Spuren und auch Schäden hinterlassen. Mehr als 10 000 HSVer waren jetzt an der Erstellung dieses Leitbildes beteiligt.“

Die formulierten Ziele, wie das Erreichen der Europa League, sollen Orientierung für die nächsten sieben bis zehn Jahre geben. Der Anspruch sei, den HSV wieder zu einem Club zu machen, der sich über den Sport und nicht über Querelen definiert. Zumindest beim Zuschauerzuspruch stünde man unter den Top Ten in Europa, führte Beiersdorfer an.