Kurz-Trainingslager HSV verstärkt vor Mainz-Spiel Sicherheitsmaßnamen
Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV verstärkt zum Abstiegsgipfel gegen Mainz 05 seine Sicherheitsmaßnahmen und bezieht wie geplant ein Kurz-Trainingslager.
Allerdings bleibt der um den Klassenverbleib bangende Tabellen-17. der Fußball-Bundesliga vor dem Duell mit dem 16. in Hamburg und macht von Donnerstag an für zwei Tage Quartier im früheren Teamhotel Treudelberg. Die Trainingseinheiten finden wegen der winterlichen Temperaturen weiter im Volkspark statt, wo der Club über Plätze mit Rasenheizung verfügt. Diese Voraussetzung erfüllten andere in Frage kommende Unterkünfte in der näheren Umgebung nicht.
„Wir wollen uns bestmöglich und mit vollem Fokus auf das wichtige Spiel gegen Mainz 05 vorbereiten. Dazu soll auch diese Maßnahme beitragen“, erklärte HSV-Sportchef Jens Todt. Angesichts von sieben Punkten Rückstand will Coach Bernd Hollerbach „alle Kräfte bündeln“, um die wohl letzte Chance im sportlichen Überlebenskampf zu nutzen.
Den Dienstag nutzte Hollerbach wie immer zu zwei Einheiten. Während Ersatztorhüter Julian Pollersbeck (Grippe) erneut pausieren musste, standen die Akteure am Vormittag ungewöhnlich lange 100 Minuten auf dem Trainingsplatz. Die Rekonvaleszenten Nicolai Müller, Lewis Holtby und Albin Ekdal arbeiteten individuell, wobei der Schwede Ekdal für das Mainz-Spiel weiterhin als Option für die Startformation gilt.
Ob das bei Mainz 05 auch auf René Adler zutrifft, kann der frühere HSV-Keeper selbst entscheiden. Der 33-Jährige, den erst eine schwere Sehnen- und Muskelverletzung und zuletzt ein grippaler Infekt außer Kraft gesetzt hatte, stand am Dienstag bei eisiger Kälte wieder auf dem Platz. „Er muss sagen, wie er sich fühlt“, sagte 05-Coach Sandro Schwarz. Für ihn bleibt Adler trotz der positiven Entwicklung seines Stellvertreters Robin Zentner (früher Holstein Kiel) die Nummer eins im Gehäuse: „Wenn beide bei 100 Prozent sind, spielt Adler.“
Nach den Vorfällen im Nordderby bei Werder Bremen (0:1) wurde das Mainz-Spiel zum Risiko-Spiel erklärt. Demzufolge werden die Fan-Gruppen von vornherein getrennt. Der Stadioneingang Süd-West werde nur für Gästefans zugänglich und der Gästeblock auch nur über diesen Zugang erreichbar sein. Darüber hinaus werde es im Stadion nur alkoholfreies Bier geben, teilte der HSV am Dienstag mit.
Der Club stellt sich damit auf mögliche weitere Vorkommnisse mit seinen Anhängern ein, nachdem mehrere von ihnen im Weserstadion fast einen Spielabbruch provoziert hatten. Das Match am Samstagabend musste mehrmals unterbrochen werden, da im HSV-Fanblock Pyrotechnik gezündet wurde. Vorstand Frank Wettstein hatte deshalb bereits von einer „Null-Toleranz-Haltung“ seitens des Vereins gesprochen.