Freitagsspiel Leipzig peilt nächsten Erfolg an - Augsburg mit Sorgen
Leipzig (dpa) - RB Leipzig hat sich flott in der Bundesliga eingelebt - und will sich die gute Laune eines Überraschungs-Aufsteigers auch vom FC Augsburg nicht verderben lassen.
Nach den ersten fünf Spielen in der Belétage des deutschen Fußballs ohne Niederlage visieren die Sachsen am Freitagabend (20.30 Uhr) den nächsten Erfolg an. „Der Auftakt hat gezeigt, wie gut uns die Liga passt“, fand Stürmer Yussuf Poulsen. „So einen guten Start hat uns wohl keiner zugetraut. Daran wollen wir anknüpfen.“ Mit einem Sieg würde das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl zumindest für eine Nacht auf Platz drei vorrücken.
Von einem Selbstläufer gegen die personell geschwächten Augsburger, die im Klassement vier Plätze und zwei Punkte hinter RB rangieren, geht Hasenhüttl freilich nicht aus. „Wir treffen auf ein erfahrenes Team, das defensiv sehr gut steht. Da sind wir gefordert, Lösungen zu finden. Wir brauchen Geduld. Das wird kein Spaziergang“, sagte er.
Geduld musste bislang auch Poulsen zeigen, der noch auf seinen ersten Bundesliga-Treffer wartet. Das beunruhigt aber weder ihn noch den Coach. „Ich bin nun mal keiner, der 25 Tore in der Saison macht. Ich bin nicht der Knipser“, meinte Poulsen. Für Hasenhüttl besitzt der flinke Stürmer, der mit RB aus der 3. in die 1. Liga marschiert ist, ohnehin noch wichtige andere Qualitäten. „Wie er arbeitet, ist für unser System von großem Wert. Die Tore werden schon noch kommen.“
Hasenhüttl kann bis auf den Langzeitverletzten Lukas Klostermann (Kreuzbandriss) seine Bestbesetzung aufs Feld schicken. Auch Emil Forsberg ist wieder eine Option. Der schwedische Nationalspieler hat die Gehirnerschütterung, die ihn am Sonntag im Auswärtsspiel beim 1. FC Köln (1:1) zum Zuschauen zwang, auskuriert. Grund zu Veränderungen hat Hasenhüttl angesichts der Erfolgsserie eigentlich nicht. Für das dritte Bundesliga-Heimspiel in der RB-Geschichte kündigt sich eine große Kulisse an. Im Vorverkauf wurden schon 34 000 Karten abgesetzt.
Augsburg sieht sich vor einer komplizierten Aufgabe. „Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumreden“, sagte Trainer Dirk Schuster. Die Leipziger seien „absoluter Favorit“. Schuster muss auf Jan Moravek verzichten. Der Tscheche ist der vierte Ausfall im Mittelfeld. Neuling Jonathan Schmid steht vor seinem Startelf-Debüt.
Nach zuletzt zwei Spielen ohne Gegentor und dem ersehnten Heimsieg gegen Darmstadt warnte Schuster: „Die sieben Punkte fühlen sich sehr gut an, wir dürfen aber nicht nachlassen und schlafmützig werden.“
Das dürfte besonders einem Augsburger Profi nicht passieren, nämlich Innenverteidiger Martin Hinteregger. Der Österreicher hatte Leipzig im Sommer abgesagt und war zum FCA gewechselt. Danach übte er Kritik am Verhalten des Clubs, der den österreichischen Erstligisten und ehemaligen Schwesterclub Red Bull Salzburg durch die Transferpolitik „kaputt“ mache. Hinteregger hatte sechs Jahre in Salzburg gespielt.
In dieser Woche stichelte er erneut. „Selbst wenn Leipzig Meister werden sollte und Augsburg absteigt, bin ich froh, dass ich nach Augsburg gegangen bin“ sagte der Abwehrspieler der „Bild“-Zeitung. Schuster versuchte am Donnerstag, den Kommentar zu entschärfen: „Martin wollte damit zeigen, dass er sich bei uns wohl fühlt.“