Mintal glaubt an Nürnberger Wende - Koller wartet ab
München (dpa) - Abseits der intensiven Trainersuche forciert der 1. FC Nürnberg mit seinen Aushilfschefs die Vorbereitung auf das schwere Bundesligaspiel bei Eintracht Frankfurt.
„Wir wissen, wie wichtig das Spiel ist und werden die Mannschaft bestens auf die Partie einstellen“, versprach Co-Trainer Marek Mintal. Der langjährige Nürnberger Profi leitete nach der Rückkehr einiger Fußball-Nationalspieler von Länderspieleinsätzen das Training, weil Interimscoach Roger Prinzen noch auf einem Lehrgang in der Schweiz weilte. Das Chef-Duo auf Zeit könnte auch am Samstag in Frankfurt auf der Bank sitzen und die Mannschaft betreuen.
Der als Topkandidat auf den Trainerposten gehandelte Schweizer Marcel Koller hat seine Zukunft auch nach der Rückkehr der österreichischen Nationalmannschaft vom WM-Qualifikationsspiel gegen die Färöer (3:0) nach Wien offengelassen. „Die Entscheidung muss in den nächsten Wochen passieren“, sagte Koller.
Der 52-Jährige wollte sich nicht dazu äußern, ob ihm ein konkretes Angebot des 1. FC Nürnberg vorliege, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Der Vertrag von Koller mit dem Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) endet am Jahresende. Zu den Gesprächen mit dem ÖFB hatte Koller nach dem Sieg am Vorabend in Tórshavn gesagt: „Es sind ein paar Punkte, wo wir uns noch nicht einig sind, die für mich aber auch eine gewisse Wichtigkeit haben.“
Zuletzt hatte der ehemalige Bundesligatrainer des 1. FC Köln und VfL Bochum angedeutet, dass ihm das Tagesgeschäft in einem Verein fehlen würde. „Am Anfang hatte ich große Probleme, nicht täglich auf dem Platz zu stehen. Mittlerweile kann ich mich aber auch mit dem Nationalteam anfreunden, auch weil es ein Weg ist. Die Mannschaft hat noch viel Potenzial“, äußerte Koller über das ÖFB-Team, das die WM-Teilnahme in der deutschen Gruppe als Dritter verpasst hatte.
Die ÖFB-Spieler sprachen sich für eine weitere Zusammenarbeit mit Koller aus. „Die ganze Mannschaft steht hinter ihm und will mit ihm weiterarbeiten“, sagte Kapitän Christian Fuchs. „Es wäre fatal, das jetzt über den Haufen zu werfen“, ergänzte der Abwehrspieler des FC Schalke 04. „Unser Sieg gegen die Färöer war ein Statement der Mannschaft: Wir wollen, dass er bleibt“, betonte auch Jungstar Alaba.
Als Alternative zu Koller wird inzwischen auch Gertjan Verbeek gehandelt. Der 51 Jahre alte Niederländer war Ende September beim Erstligisten AZ Alkmaar entlassen worden, den er drei Jahre trainiert hatte. Die Situation beim noch sieglosen Tabellen-16. Nürnberg sei „nicht optimal“, gestand Co-Trainer Mintal. Trotzdem habe man noch alles in der eigenen Hand, wie der Slowake auf der Internetseite des Vereins betonte: „Mit einem Sieg in Frankfurt läuft es auch wieder, da bin ich mir sicher“, erklärte Mintal optimistisch.
Auf die Frage, ob er sich in dieser Woche als Chef auf dem Platz wohlgefühlt habe, antwortete Mintal: „Ich bin nicht der Chef. Wir sind im Moment mehrere Chefs und wir haben alle das Ziel, die Mannschaft so gut es nur geht vorzubereiten.“