Quorum erreicht: Mehrheit für Stadionneubau in Freiburg

Freiburg (dpa) - Freiburg bekommt ein neues Stadion. Beim mit Spannung erwarteten Bürgerentscheid am Sonntag hat sich eine Mehrheit der Wahlberechtigten für das umstrittene Projekt ausgesprochen.

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Läuft alles nach Plan, kann der SC Freiburg nach diesem politischen Erfolg von 2019 an in der neuen, 35 000 Zuschauer fassenden Arena im Stadtteil Wolfswinkel spielen. Es war der zweite wichtige Sieg für den badischen Fußball-Bundesligisten innerhalb von rund 24 Stunden nach dem 4:1-Triumph gegen Eintracht Frankfurt tags zuvor.

Erleichterung und Genugtuung waren beim SC Freiburg groß, als das Ergebnis feststand. Laut vorläufigem Endergebnis votierten 58,2 Prozent der Wahlberechtigten für eine Unterstützung der Stadt beim geplanten Neubau. „Bei der heutigen Nein-Sager-Gesellschaft ist das Ergebnis eigentlich unglaublich“, sagte SC-Präsident Fritz Keller.

Der Sieg hatte sich am Wahlabend früh abgezeichnet. Kaum einer der 147 Wahlbezirke ging an die Gegner des Bürgerentscheids. Noch lange bevor das Endergebnis vorlag, war sich Oberbürgermeister Dieter Salomon sicher. „Wir schaffen das“, sagte der SC-Fan zu Keller und umarmte diesen. Um 18:58 Uhr stand fest: Der Sportclub kann auf die Stadt als Partner bauen und mit der konkreten Planung beginnen. Das momentane SC-Stadion entspricht nicht mehr den aktuellen Standards. So darf der Verein dort nur mit einer Sondergenehmigung spielen. Ohne die nun „wegweisende Entscheidung“ wäre der SC über kurz oder lang aus dem Profifußball verschwunden, versicherte Keller. Allerdings war es letztlich eine knappe Angelegenheit. Denn das Quorum von 25 Prozent wurde nur knapp geschafft. Mit 45 629 Ja-Stimmen bei 169 136 Wahlberechtigten wurde die nötige Zahl um 3345 Stimmen übertroffen. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,5 Prozent.

Das finanzielle Gesamtvolumen des Projekts wird vorläufig auf etwa 117 Millionen Euro veranschlagt. Die Stadt übernimmt rund 38 Millionen für Infrastrukturkosten. 11 Millionen soll es als Zuschuss vom Land geben, knapp 13 Millionen als stille Einlage von der Staatsbrauerei Rothaus. Den Rest zahlt der SC sofort (15 Millionen) und indirekt über jährliche Pachtzahlungen. Die Stadt steuert zudem das Grundstück bei.