Schalker Personalpuzzle: Sam, Giefer und wer noch?

Gelsenkirchen (dpa) - Schalke wäre nicht Schalke, wenn kurz vor Weihnachten nicht schon wieder mächtig etwas los wäre. Die Personal-Gerüchteküche brodelt längst.

Spekulationen um namhafte Neuzugänge und die Zukunft von Star Julian Draxler werden immer konkreter, für den angeschlagenen Trainer Jens Keller steht vermeintlich schon Thomas Schaaf als Nachfolger parat. Doch anderthalb Wochen vor Ende der Hinrunde in der Fußball-Bundesliga ist noch gar nichts klar.

Fragen nach der Zukunft von Chefcoach Keller hatte der Manager zuletzt äußerst ausweichend mit Hinweis beantwortet, dass erst nach dem letzten Bundesligaspiel in Nürnberg Bilanz gezogen wird. Dies impliziert zumindest, dass nicht nur die Leistung der Spieler unter die Lupe genommen wird, sondern auch die Arbeit des Trainers.

Der 43 Jahre alte Coach betonte schon vor dem entscheidenden Champions-League-Spiel gegen den FC Basel, dass er „mit in der Verantwortung steht“. Nüchtern betrachtet, ist Kellers Bilanz in der Bundesligasaison als Sechster nicht mehr als durchwachsen für die hohen Ansprüche des Traditionsvereins. Zudem bereits im DFB-Pokal im Achtelfinale Schluss war.

Sicher ist: Sollten die Verantwortlichen des Revierclubs zur Saison-Halbzeit befürchten müssen, in der Bundesliga mit Platz vier ein weiteres Minimalziel zu verspielen, werden sie mit Sicherheit reagieren und es mit einem neuen Übungsleiter versuchen. Ob der dann wirklich Thomas Schaaf heißt, bleibt abzuwarten.

Doch nicht nur in Bezug auf die Trainerstelle gibt es längst Bewegung. Dem Vernehmen nach stehen zwei Spielerverpflichtungen zum 1. Juli 2014 bereits fest. Sidney Sam (Bayer Leverkusen) und Torhüter Fabian Giefer (Fortuna Düsseldorf) sind schon länger im Fokus der Königsblauen. Im kommenden Sommer laufen ihre Verträge nun aus und es gilt als sicher, dass das Duo im Januar langfristige Kontrakte auf Schalke unterschreibt. Dann sind Transfers offiziell erlaubt.

Ob Schalke wegen der langfristigen Verletzungen von Marco Höger und des vom HSV ausgeliehenen Dennis Aogo (beide Kreuzbandriss) schon im Winter personell nachlegt, ließ Heldt ebenfalls offen: „Wir haben noch wichtige Spiele vor Weihnachten. Darauf konzentrieren wir uns. Danach werden wir gemeinsam Entscheidungen treffen, wie wir in die Rückrunde gehen.“

Immer spannender wird auch der Fall Julian Draxler. Neustes Gerücht: Der 20 Jahre alte Jungstar könnte den Club bereits im Winter Richtung FC Chelsea verlassen und gegen den belgischen Mittelfeldspieler Kevin de Bruyne eingetauscht werden. Entsprechende Informationen sollen der „Sport Bild“ nach eigenen Angaben vom Mittwoch vorliegen. Chelseas Linksaußen de Bruyne, der in der Vorsaison als Leihgabe bei Werder Bremen für Furore sorgte, steht bei zahlreichen europäischen Top-Clubs auf der Liste und wird von Chelsea-Coach José Mourinho nur sporadisch eingesetzt.

Zudem ist die Vorliebe des portugiesischen Meistertrainers für den laut Kevin-Prince Boateng „besten Spieler der Welt in seinem Alter“ hinlänglich bekannt. Schalke würde, so heißt es, für Draxler nicht nur den Belgier bekommen, sondern auch noch einen stattlichen zweistelligen Millionen-Betrag. Schon im vorigen Sommer waren angeblich einige Vereine bereit, die festgeschrieben Ablösesumme von etwa 46 Millionen Euro für Draxler hinzublättern. Damals lehnte Heldt noch dankend ab. „Kevin de Bruyne ist ein Klasse-Spieler, der für viele Vereine interessant ist“, sagt Schalkes Manager. Und räumt ein: „Dass etliche Clubs Julian Draxler jagen, ist weiterhin der Fall.“