BVB-Absturz geht weiter: Letzter nach 0:2 in Frankfurt

Frankfurt/Main (dpa) - Auf dem Bußgang in die Fankurve schlug den Krisen-Kickern von Borussia Dortmund erstmals blanke Wut entgegen.

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Mit dem 0:2 (0:1) bei Eintracht Frankfurt und dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga hat der Vizemeister nun wohl auch den Kredit bei seinen treuen Anhängern verspielt. „Wir machen es ihnen nicht leicht. Sie haben gepfiffen, das ist nachvollziehbar“, bekannte Trainer Jürgen Klopp. Nach der achten Pleite im 13. Saisonspiel ist der BVB „mitten im Abstiegskampf angekommen“, wie Sportdirektor Michael Zorc feststellte.

Angesichts der Serie von Tiefschlägen musste sich Coach Klopp sogar nach Rücktrittsabsichten fragen lassen. „Ich sehe mich hier in der Verantwortung. Solange keiner kommt, der sagt, wir haben einen, der es besser macht, kann ich ja gar nicht gehen“, sagte der sichtlich frustrierte Klopp. Auch Zorc wollte von einem Abschied des Kult-Trainers nichts wissen. „Nein, wir sind überzeugt, dass wir mit ihm aus dieser Situation herauskommen“, sagte der Sportchef.

Die 90 Minuten zuvor hatten allerdings einmal mehr das ganze Dilemma der Dortmunder in dieser Spielzeit offenbart. „Wir haben es ordentlich gemacht, aber nicht gut genug“, befand Klopp. Mit seinem achten Saisontor schoss Alexander Meier die Eintracht vor 51 500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena schon in der 5. Minute auf Siegkurs und übernahm die Führung in der Torschützenliste. Ein Befreiungsschlag von Marco Russ war bei Meier gelandet, der allein vor Gäste-Keeper Roman Weidenfeller eiskalt vollendete.

Ein peinliches Missverständnis der Weltmeister Matthias Ginter und Weidenfeller machte dann den Weg zum 2:0 für Haris Seferovic frei (78.). Das Team von Trainer Thomas Schaaf verbesserte sich mit nun 18 Punkten auf Rang neun. „Richtig gut gespielt. Es war ein hochverdienter Sieg“, lobte Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner.

Die Borussia fand ihrerseits nur phasenweise zu dem Spiel, das sie in der Vergangenheit stark gemacht hatte. Vor dem Tor ließen die Westfalen wie so oft die Durchschlagskraft vermissen. Henrich Mchitarjan scheiterte ebenso am glänzend reagierenden Eintracht-Schlussmann Felix Wiedwald (7.) wie etwas später Pierre-Emerick Aubameyang (24.). Im Nachschuss traf Kevin Großkreutz den Außenpfosten.

Nach der Pause verhinderte der überragende Wiedwald dann den Ausgleich mit einer weiteren Glanztat gegen Adrian Ramos (52.). „Er hat uns heute den Sieg gerettet“, urteilte Vorstandschef Heribert Bruchhagen. „Wir machen viel für nichts, das ist die Situation“, klagte BVB-Coach Klopp. Der Trainer, der das Geschehen fast durchweg im Stehen an der Seitenlinie verfolgte, sah die Schludrigkeit seiner Schützlinge mit wachsender Besorgnis. Zu allem Überfluss meldete sich dann die nächste Stammkraft verletzt ab, Lukasz Piszcek musste mit Problemen am rechten Oberschenkel aufgeben (38.).

In dieser Phase hatten die Dortmunder Glück, dass die Hausherren ihre Führung nicht ausbauten. Seferovic vergab kurz vor der Pause zweimal in guter Position (40./45.+1). Sekunden nach dem Seitenwechsel rettete Ginter in höchster Not gegen Marc Stenderas Schuss, drei Minuten später zielte Meier frei vor Weidenfeller zu hoch. Als Meiers Kopfball aus sechs Metern neben dem Pfosten und nicht zum 2:0 im Tor landete (66.), hatten die Gäste noch ein weiteres Mal Glück.

Symptomatisch für die Dortmunder Krise dann die 78. Minute: Einen weiten Pass von Meier wollte Ginter locker zu Weidenfeller köpfen. Doch der herausgeeilte Keeper war überrascht, Seferovic schob dankend ins leere Tor. Eintracht-Torschütze Meier aber sprach den frustrierten Dortmundern Mut zu: „Dortmund kann gar nicht absteigen. Die sind zu gut.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 45,3 - 54,7

Torschüsse: 11 - 17

gew. Zweikämpfe in %: 48,5 - 51,5

Fouls: 15 - 22

Ecken: 1 - 8

Quelle: optasports.com