Hannover weiter heimstark - Schlaudraff bleibt
Hannover (dpa) - Die Vertragsverlängerung von Jan Schlaudraff war für Hannover 96 die beste Nachricht am 16. Bundesliga-Spieltag. Im Duell mit Bayer Leverkusen mussten sich die Niedersachsen mit einem 0:0 begnügen.
Beide Mannschaften verlieren damit die Spitzenteams aus den Augen.
Hannover 96 bleibt zu Hause ungeschlagen, droht aber dennoch im Mittelfeld der Tabelle zu versinken. Der niedersächsische Fußball-Bundesligist musste sich gegen Bayer Leverkusen vor 44 800 Zuschauern in der AWD-Arena mit einem 0:0 begnügen und blieb damit im sechsten Punktspiel hintereinander ohne Sieg. Das auswärtsstarke Bayer-Team bleibt durch den 15. Punkt in der Fremde in der Tabelle vier Zähler vor Hannover.
Einen Erfolg durften die 96er trotz des Punktverlustes verbuchen: Jan Schlaudraff verlängerte seinen Vertrag um drei Jahre bis 2015. Dies gab der Verein nach dem Spiel bekannt. „Momentan passt alles: Ich bin gesund und fühle mich im Verein und unserer Mannschaft sehr wohl“, sagte der Stürmer. Mit den 90 Minuten gegen Bayer war Schlaudraff absolut zufrieden: „Wir haben ein sehr gutes Heimspiel abgeliefert.“
Ähnlich sah es Trainer Mirko Slomka, der jedoch die fehlende Effektivität seiner Mannschaft bemängelte. „Ich denke, dass wir ein sehr gutes Spiel gemacht haben, aber wir hatten heute nicht das Glück des Tüchtigen.“ Aufseiten von Bayer konnte der zur Pause eingewechselte Michael Ballack mit dem einen Punkt gut leben. „Wir haben eine schwere Halbserie hinter uns, das hat man gemerkt heute. Im Großen und Ganzen ist das Unentschieden gerecht.“
Während Hannover im Vergleich zu den Vorwochen eine Steigerung zeigte, spielte Leverkusen nach dem enttäuschenden Auftritt in der Champions League erneut schwach. Trainer Robin Dutt hatte Ballack nach dem Unentschieden gegen Genk zunächst auf der Bank gelassen, doch das tat dem Spiel der Leverkusener nicht gut.
Aber nach seiner Einwechselung wurde es nicht besser. Ballack fiel eher durch Härte als durch fußballerische Aktionen auf. In der 90. Minute hatte der Routinier seine beste Szene, als er mit einem Freistoß aus 18 Metern an 96-Keeper Ron-Robert Zieler scheiterte.
Der Schweizer Eren Derdiyok bildete zusammen mit Stefan Kießling den Zweier-Sturm. Doch die vermeintlich offensivere Aufstellung zahlte sich nicht aus. Bayer konnte sich im Spiel nach vorne selten durchsetzen und trat nicht wie ein Champions-League-Achtelfinalist auf.
Kaum gefordert waren die 96-Innenverteidiger Karim Haggui und Emanuel Pogatetz, der trotz einer Verletzung in der 37. Minute weiterspielte. Der Österreicher lief mit blutender Kopfwunde, die er sich im Duell mit Simon Rolfes zuzog, zunächst in die Kabine, kam aber kurz danach aufs Spielfeld zurück: Teamarzt Markus Schönaich hatte die Wunde mit vier Stichen genäht.
Die zuletzt schwächelnden Hannoveraner, die seit dem Sieg gegen Bayern München Probleme haben, spielten deutlich stärker als zuletzt. Mit Konstantin Rausch für Christian Pander im linken Mittelfeld und Sofian Chahed als Rechtsverteidiger für Steven Cherundolo wirkte 96 sicherer. Was fehlte, waren klare Chancen. Die beste vergab Jan Schlaudraff allein vor Bayer-Torwart Bernd Leno, der glänzend reagierte (15.). Sechs Minuten später wunderten sich die 96-Fans, dass Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) nach einem Handspiel von Gonzalo Castro im Strafraum keinen Strafstoß pfiff.
Im Sturmzentrum konnte sich Mohammed Abdellaoue nicht durchsetzen. Der Norweger war meistens Alleinunterhalter, weil Schlaudraff sich zurückfallen ließ, um das Spiel aus dem Mittelfeld anzukurbeln.