Hertha bleibt auf Europa-Kurs: 2:1 gegen FCI

Berlin (dpa) - Nach einem harten Stück Arbeit ist die Überraschungs-Hertha der Rückkehr nach Fußball-Europa wieder ein Stück näher gerückt.

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Mit einem 2:1 (0:0) gegen den aufmüpfigen Neuling FC Ingolstadt hat der Tabellen-Dritte der Fußball-Bundesliga seinen Vorsprung im Rennen um die Champions League sogar ausgebaut. „Wichtig ist, dass wir jetzt nicht abheben“, sagte Mittelfeldspieler Tolga Cigerci nach dem neunten Heimsieg der „Alten Dame“.

Der Ärger bei den Gästen war nach dem 27. Spieltag groß, denn dem Führungstor des Japaners Genki Haraguchi (54. Minute) ging ein Foulspiel von Herthas Per Skjelbred gegen Dario Lezcano im Mittelfeld voraus. „Er zieht ihm klar die Beine weg, es wird nicht gepfiffen. Dass sie das dann ausspielen können, ist klar“, kommentierte Ingolstadts Coach Ralph Hasenhüttl die Szene. „Schwer zu sagen, der Körperkontakt war da“, meinte Skjelbred dazu. Lezcano musste danach sogar anschlagen vom Platz. „Er hatte in der Pause schon Schmerzen“, relativierte Hasenhüttl jedoch.

Allerdings verdiente sich Hertha am Samstag den neunten Heimsieg mit einer klaren Steigerung. Die Mannschaft von Pal Dardai griff mit mehr Wucht und Zielstrebigkeit an. Auf Vorarbeit von Haraguchi schoss Salomon Kalou zu seinem 13. Saisontor und dem vorentscheidenden 2:0 ein (69.). Den Gästen gelang vor 40 385 Zuschauern durch Lukas Hinterseer nur noch der Anschluss (75.). „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben zwei Tore wunderschön herausgespielt“, sagte Dardai.

Der Hauptstadtclub geht nun mit 48 Punkten in die Liga-Pause. Der neue Vierte Schalke (44) hat mit dem Sieg bei Borussia Mönchengladbach (42) die erste Verfolgerrolle übernommen. Der FCI verlor erstmals nach fünf Spielen ohne Niederlage und bleibt mit 33 Zähler Tabellen-Zehnter. „Wir haben es gegen Hertha zweimal gut gemacht, wurden aber nicht gelohnt“, meinte Hasenhüttl.

Der unbequeme Aufsteiger überraschte die heimstarke Hertha zunächst mit einer mutigen Taktik: Schon weit in der gegnerischen Hälfte wurde der Spielaufbau der Gastgeber gestört. Die Berliner kamen überhaupt nicht zu ihrem angestrebten Ballbesitz-Spiel. „Wir haben uns nicht gefunden. Irgendwie waren wir zufrieden mit Nix“, erklärte Dardai.

Nach einem Abseitstor von Vedad Ibisevic bedrohte ein Fernschuss von FCI-Spielmacher Pascal Groß, der nach Sperre wieder dabei war, das Hertha-Gehäuse (9.). Torwart Rune Jarstein bekam im Nachfassen den Ball unter Kontrolle. Ansonsten aber konnten die Oberbayern aus ihrer optischen Überlegenheit heraus keine Gefahr produzieren.

Hertha lebte zunächst nur von Einzelaktionen. Ein Weitschuss des rechtzeitig genesenen Skjelbred, der erneut Kapitän Fabian Lustenberger auf die Bank verdrängte, strich knapp über das Tor (14.). Ein Seitfallzieher von Ibisevic misslang (38.). Und als Verteidiger Marvin Plattenhardt scharf aus 18 Metern abzog und Kalou noch abfälschte, streifte der Ball den Querbalken (43.).

Nach der Pause spielte Hertha mit mehr Tempo und Einsatz. Nach Vorbereitung von Kalou und Eingabe von Marvin Plattenhardt beförderte Haraguchi zu seinem zweiten Saisontreffer ins Gäste-Tor. Danach legte der Japaner dem Ivorer Kalou mustergültig zum 2:0 auf. Der eingewechselte Hinterseer machte die Partie mit seinem Kopfballtor nach Flanke von Almog Cohen noch einmal spannend. Mehr als das achte Auswärtstor der Saison aber gelang Ingolstadt nicht mehr. Berlin ist jetzt im Olympiastadion schon neun Partien nacheinander ungeschlagen.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 54,3 - 45,7

Torschüsse: 7 - 9

gew. Zweikämpfe in %: 53,1 - 46,9

Fouls: 14 - 22

Ecken: 3 - 6

Quelle: optasports.com