RB dominiert Hertha Leipzig nach 2:0-Sieg wieder Spitzenreiter

Leipzig (dpa) - Nach dem nächsten berauschenden Sieg krönte der Blick auf die Tabelle den perfekten Jahresabschluss vor heimischer Kulisse von RB Leipzig.

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Der Sensationsaufsteiger übernahm vorerst wieder die Führung in der Fußball-Bundesliga und setzte Titelverteidiger Bayern München vor dem direkten Duell am kommenden Mittwoch mächtig unter Druck. „Wir waren geil auf diese Partie, wir waren geil auf unser leider letztes Heimspiel in diesem Jahr“, sagte RB-Profi Stefan Ilsanker nach dem 2:0 (1:0) gegen das völlig chancenlose und harmlose Team von Hertha BSC.

Von einem Duell des Tabellenzweiten gegen den zuvor Tabellendritten auf Augenhöhe konnte keine Rede sein. Die Berliner, die zum ersten Mal in dieser Saison zwei Spiele nacheinander verloren, hatten keine echte Torchance. Die Leipziger, denen nichts mehr von der 0:1-Niederlage - der ersten nach 13 Ligaspielen - anzumerken war, hätten noch höher gewinnen können. „Wir haben heute von den ersten Sekunden an gezeigt, was wir wollten. Wir haben keine Minute Zweifel daran gelassen, dass diese Niederlage uns ein bisschen vom Glauben abgebracht haben könnte“, betonte Trainer Ralph Hasenhüttl: „Riesenkompliment. Ein rundum sehr, sehr gelungener Nachmittag.“

Timo Werner in der 41. Minute und Kapitän Willi Orban (62.) sorgten vor den Augen von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz und insgesamt 42 558 Zuschauer im ausverkauften ehemaligen WM-Stadion für den fünften Heimsieg in Serie und die Tabellenführung mit 36 Punkten. Die Bayern können an diesem Sonntag beim SV Darmstadt 98 nachlegen.

Herthas Plan, den Leipzigern nach deren 0:1 gegen Ingolstadt die erste Heimniederlage in der Bundesliga beibringen zu wollen, ging überhaupt nicht auf. Die Berliner überließen den Hausherren zumeist den Ball und setzten ihrerseits auf Konter. Viele waren das jedoch nicht: Nach drei Minuten stoppte RB-Abwehrspieler Bernardo bei seinem ersten Einsatz nach fünf Spielen Verletzungspause Herthas Angriffsspitze Vedad Ibisevic mit einem sauberen Tackling.

Es blieb praktisch die einzige gefährliche Szene der Hauptstädter, bei denen nach zehn Minuten der gerade erst wieder genesenen Mitchell Weiser mit einer neuen Blessur vom Platz musste. „Heute war nix drin, nicht mal etwas. Die Leipziger waren zu schnell für uns“, räumte Trainer Pal Dardai ein.

Und so war die Führung nur folgerichtig: Diego Demme, dessen Vertragsverlängerung bis 2021 vor der Partie bekanntgegeben worden war, legte aus dem Mittelfeld den Ball auf Keita und dieser passte in den gegnerischen Strafraum auf Werner.

Ausgerechnet Werner: Der 20-Jährige hatte für seine Schwalbe gegen Schalke viel Kritik und Pfiffe geerntet und bei der Niederlage vor einer Woche in Ingolstadt nicht an seine gewohnten Leistungen anknüpfen können. „Das war für ihn sehr, sehr wichtig, dass er das Tor gemacht hat und seine Leistung hat sprechen lassen“, lobte Trainer Hasenhüttl.

Hertha blieb der ursprünglichen Taktik auch nach der Pause treu und zog sich zurück. Dennoch kam RB schnell zu einer weiteren Chance: Der für den zuvor starken, aber angeschlagenen Keita ins Spiel gekommene Dominik Kaiser verpasste eine Forsberg-Vorlage aber knapp.

Kurz danach rettete einmal mehr Hertha-Keeper Rune Jarstein bei einem Kopfball von Marcel Halstenberg. Beim wuchtigen Kopfball von Orban konnte dann auch der Berliner Keeper nichts mehr ausrichten. Leipzigs Einstimmung auf den kommenden Kracher in München war perfekt. „Wir erwarten, dass wir dort mutig auftreten“, kündigte Hasenhüttl schon mal an.