Bundesliga Leverkusen kommt nicht über Remis in Freiburg hinaus
Freiburg (dpa) - Nach mehr als 90 intensiven Minuten beim SC Freiburg war Heiko Herrlich zunächst mal glücklich über die Gesundheit seiner Spieler.
„Ich bin froh, dass wir mit allen Spielern gesund nach Hause fahren“, sagte der Trainer von Bayer 04 Leverkusen im Anschluss an das 0:0 im Breisgau. 20 Foulspiele und sieben Gelbe Karten sprechen für die harte Zweikampfführung der Freiburger, die dank des Punktgewinns gegen den Tabellenzweiten in der Fußball-Bundesliga zum neunten Mal in Folge unbesiegt blieben.
„Am Ende ist das gerecht. Ich freue mich natürlich, dass wir erneut gegen eine fußballerisch und im Umschaltspiel so starke Mannschaft gepunktet haben“, sagte SC-Trainer Christian Streich. Herrlich dagegen hielt sich nicht mehr lange mit dem Unentschieden auf. Schon am Dienstag (20.45 Uhr) geht es für Bayer 04 im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen Werder Bremen weiter.
Für dieses K.o.-Spiel müssen sich die Rheinländer aber steigern. In Freiburg spielten sie nur am Anfang munter, ließen aber auch immer wieder Gelegenheiten der Gastgeber zu. Schon nach fünf Minuten scheiterten die Freiburger Nils Petersen und Janik Haberer vor 24 000 Zuschauern doppelt an Bayer-Torhüter Bernd Leno. Wenig später hätte Leverkusens Lucas Alario (8.) auf der Gegenseite die Führung erzielen können, sein Kopfball landete allerdings am Pfosten.
Auch die personelle Rotation von Bayer-Trainer Herrlich verhinderte nicht den anfangs munteren Auftritt seiner Mannschaft. Auf gleich vier Positionen hatte der in der Nähe von Freiburg aufgewachsene Coach sein Team verändert, dennoch kombinierte die Werkself gewohnt ballsicher. Aber auch die Gastgeber blieben permanent gefährlich und lauerten auf Konter. Einen hätte Tim Kleindienst (18.) zum ersten Tor nutzen können, aber erneut parierte der starke Leno. „Wir sind sehr glücklich, dass wir hier einen Punkt geholt haben. Hier haben sich in der Vergangenheit schon viele Teams schwer getan“, resümierte Herrlich daher.
Die ansonsten flotte Partie flachte jedoch immer mehr ab. Leverkusen fand zumeist kein Mittel gegen die kompakte Defensivarbeit der Breisgauer. Selbst Shootingstar Leon Bailey, der in den vergangenen vier Bundesliga-Spielen viermal für Bayer erfolgreich war, bekamen die Gäste nicht in Szene gesetzt. Schon nach 65 Minuten wurde der Jamaikaner durch Nationalspieler Julian Brandt ersetzt. Aber auch den Freiburgern gingen im Laufe des Spiels die Ideen aus.
Etwas temporeicher ging es bei leichtem Schneefall immerhin noch mal kurz nach der Pause zu. Die Freiburger starteten erneut mit einer Doppelchance, diesmal ließen Lucas Höler (50.) und Haberer aber erneut die letzte Konsequenz vermissen. Leverkusen dagegen hatte wieder mehr Spielanteile, machte es sich aber selbst oft schwer. Etliche Male versuchte Herrlichs Team das Spiel mit langen Bällen zu verlagern - etliche Male ging das aber auch schief. Freiburg dagegen blieb am Drücker, aber auch Goalgetter Petersen fehlte am Samstag trotz einiger Chancen die Durchschlagskraft.