Nur 0:0 in Freiburg: Rückschlag für den FC Bayern

Freiburg (dpa) - Ausgerechnet beim Tabellenletzten hat der FC Bayern München den nächsten Rückschlag im Titelrennen hinnehmen müssen. Durch das enttäuschende 0:0 beim SC Freiburg liegt der Rekordmeister nun schon vier Punkte hinter Spitzenreiter Dortmund.

Zudem musste Bayern in der Tabelle der Fußball-Bundesliga auch noch Borussia Mönchengladbach vorbeiziehen lassen. „Wir haben wieder zwei Punkte verloren auf Dortmund“, konstatierte Bayern-Coach Jupp Heynckes. „Das zeigt, dass die Mannschaften oben stabil sind und dass man sich eigentlich keinen Lapsus erlauben darf.“

Ohne Ideen, ohne Leidenschaft und eine Halbzeit lang auch wieder ohne Arjen Robben riss auch eine stolze Serie der Bayern. Denn die vorangegangenen zwölf Spiele gegen die Breisgauer hatten sie allesamt gewonnen. „Die Mannschaft hat wohl geglaubt, mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen, aber das geht gegen Freiburg nicht. Da muss man Tempo aufnehmen, das haben wir in der ersten Halbzeit überhaupt nicht gemacht“, monierte Heynckes.

Die Freiburger spielten genau so, wie es ihr Trainer Christian Streich vor dem Spiel angekündigt hatte: mutig, leidenschaftlich und vor allem ohne jede Angst oder irgendeinen Respekt. Der Tabellenletzte zwang dem Titelfavoriten lange Zeit sein Spiel auf und verengte mit enormer Laufarbeit geschickt die Räume. Nur ein beinahe schon überfälliges Führungstor wollte nicht fallen.

„Das war ein sehr, sehr gutes Spiel von uns. Bayern ist kaum zu Chancen gekommen“, sagte Torhüter Oliver Baumann, für den der Punktgewinn „ein gutes Zeichen“ im Kampf gegen den Abstieg war. „Ich freue mich für die Mannschaft, dass sie sich wenigstens mit einem Punkt belohnt hat“, betonte der zufriedene Coach Streich.

In der zwölften Minute klärte David Alaba gerade noch rechtzeitig vor dem neuen SC-Stürmer Ivan Santini zur Ecke. In der 25. Minute ließen die Münchener nahezu ungehindert Johannes Flum durch ihre Abwehr spazieren. Dessen Schuss wurde aber genauso abgefälscht wie nur drei Minuten später der Versuch von Cedrick Makiadi.

Die Bayern hatten dem abgesehen von einem frühen Abseitstor von Holger Badstuber (9.) nicht viel entgegenzusetzen. Ihr Spielaufbau war viel zu einfallslos, ihre Fehlpassquote ungewohnt hoch. Lediglich Franck Ribéry setzte den einen oder anderen Akzent und bereitete damit auch die einzige Chance seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit vor: Thomas Müller nahm eine schöne Flanke des Franzosen volley (43.), scheiterte aber an Baumann.

Trainer Jupp Heynckes reagierte in der Pause auf diese blutleere Vorstellung und setzte auf totale Offensive: Robben kam für den Verteidiger Rafinha, so dass die Bayern zur zweiten Halbzeit mit ihrer eigentlich schon für gescheitert erklärten Variante mit allen fünf Offensivstars (Müller, Kroos, Ribery, Gomez und der Niederländer) auf den Platz zurückkamen. Keine drei Minuten nach seiner Einwechslung besaß Robben auch schon seine erste Chance, kam dabei aber genauso wie zuvor Müller nicht am starken Baumann vorbei.

Bei den Bayern war nun mehr Biss und Tempo im Spiel. Ein klares Übergewicht konnten sie sich aber immer noch nicht herausspielen gegen sich weiter sehr beherzt wehrende Freiburger. Der Tabellenletzte verteidigte sehr laufintensiv und taktisch klug und dachte gar nicht daran, sich nur noch zurückzuziehen. Die Fans feierten ihre Mannschaft dafür lautstark und sagen während der Partie auch: „Deutscher Meister wird nur der BVB.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 35,2 - 64,8

Torschüsse: 13 - 7

gew. Zweikämpfe in %: 49,7 - 50,3

Fouls: 21 - 19

Ecken: 6 - 10

Quelle: optasports.com