S04 bei Breitenreiters Heim-Debüt nur 1:1 gegen Darmstadt
Gelsenkirchen (dpa) - Enttäuschte Gesichter bei der Heim-Premiere von Trainer André Breitenreiter auf Schalke: Die Königsblauen mussten beim 1:1 (0:1) gegen den unerwartet starken Aufsteiger SV Darmstadt 98 den ersten Rückschlag in der noch jungen Bundesliga-Saison hinnehmen.
Wie Verlierer schlichen die Schalker vom Platz. „Man hat gemerkt, dass die Jungs großen Respekt hatten, im heimischen Stadion zu spielen“, befand Breitenreiter, der auf die negativen Erlebnisse der Vorsaison verwies. „Dennoch habe ich dann eine Mannschaft gesehen, die große Moral beweist, an sich glaubt und alles versucht. Leider hat sie sich dann nicht mehr belohnt.“
Vor 61 565 Zuschauern gingen die Gäste aus Hessen durch Konstantin Rausch (9.) sogar in Führung. Weltmeister Julian Draxler (47.) rettete im ersten Bundesliga-Duell gegen Darmstadt nach 36 Jahren zumindest einen Punkt. Es war das 400. Unentschieden in Schalkes Erstliga-Historie, das aber nur die Gäste feierten. „Wir haben uns den Punkt mit großem Aufwand, Intensität und läuferischer Bereitschaft erfightet“, analysierte Darmstadts Coach Dirk Schuster.
Breitenreiter war bei seinem ersten Heimspiel in Gelsenkirchen zu einem Wechsel gezwungen. Weil Matija Nastasic sich zum Auftakt in Bremen die Achillessehne gerissen hatte, ersetzte ihn Roman Neustädter als Innenverteidiger. Zudem rückten Rechtsverteidiger Junior Caicara und Marco Höger in die Startelf. Auf der Gegenseite brachte Schuster nach dem 2:2 gegen Hannover György Garics und Mario Vrancic neu ins Team, das von Beginn an engagiert zu Werke ging. So, wie es sich Schuster vorgestellt hatte. „Wir sind schon mit großem Respekt, aber ohne Angst hierher gefahren.“
Es dauerte nicht lange, bis der Neuling die Königsblauen mit dem ersten Gegentor im dritten Pflichtspiel der Saison schockte. Nach einem weiten Abstoß von Torhüter Christian Mathenia legte Dominik Stroh-Engel vor dem Strafraum geschickt für Rausch auf, der den Ball zum 1:0 aus rund 18 Metern raffiniert ins Eck schlenzte.
Die Schalker waren zwar optisch überlegen, hatten laut Statistik 78 Prozent Ballbesitz, erspielten sich gegen die aggressiv und diszipliniert verteidigenden Hessen aber zunächst wenig Chancen. Gefahr drohte vor allem bei Distanzschüssen von Draxler (11./26.) und Johannes Geis (37.). Die dickste Möglichkeit aber hatte zuvor Vrancic (34.) vergeben, als er nach einem Konter frei vor Ralf Fährmann am glänzend reagierenden Schalke-Torhüter scheiterte.
Nach dem Pausen-Rückstand kamen die „Knappen“ entschlossen aus der Kabine und belohnten sich nach nicht einmal zwei Minuten: Eine Hereingabe von Franco Di Santo verwertete Draxler zum Ausgleich. Merkwürdigerweise gab Schalke das 1:1 nicht mehr Sicherheit. Zudem wurde das Spiel zerfahrener, es gab viele Fouls und Unterbrechungen. Breitenreiter zeigte sich später genervt „von vielen Situationen, in denen sie versucht haben, Zeit herauszuholen“. Man habe „im Rahmen unserer Möglichkeiten alles versucht“, sagte Schuster.
In der Schluss-Offensive hatte Schalke noch einige Möglichkeiten, den Siegtreffer zu erzielen. Doch nicht nur Geis fehlte bei seinem Freistoß-Knaller (74.) an die Latte das Glück: „Schüsse an Pfosten und Latte. Ein bisschen Pech war heute dabei“, befand Manager Horst Heldt.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 77,7 - 22,3
Torschüsse: 21 - 9
gew. Zweikämpfe in %: 58,7 - 41,3
Fouls: 16 - 18
Ecken: 6 - 6
Quelle: optasports.com