Schalke auf Königsklassen-Kurs - 3:1 in Köln
Köln (dpa) - Bei Schalke 04 reifen die Hoffnungen auf die Teilnahme an der Champions League.
„Wir haben uns jetzt wieder ein bisschen vorne festgesetzt“, kommentierte Jungstar Max Meyer den königsblauen Schlussakkord einer Englischen Woche, in der die Fußballer aus Gelsenkirchen mit dem 3:1 (2:1) beim 1. FC Köln sieben von neun Zählern holten. „Für unsere Fans war das ganz wichtig“, bemerkte Schalke-Manager Horst Heldt bei seiner Rückkehr nach Köln, wo er einst im Mittelfeld agierte.
Und wie sie verwöhnt wurden: In einem begeisternden, temporeichen und höchst attraktiven 80. Bundesliga-Westderby machten Torjäger Klaas-Jan Huntelaar mit einem verwandelten Foulelfmeter in der 2. Minute, Meyer (23.) und „Joker“ Franco Di Santo (76.) vor 49 300 Zuschauern den Sieg bei den im Mittelmaß versinkenden Kölnern perfekt. Der Premierentreffer von Leonardo Bittencourt im Geißbock-Trikot (33.) war für die nun schon viermal in Serie sieglosen Gastgeber zu wenig.
Eines musste Heldt einräumen: „Es hätte gut 4:4 stehen können in der Halbzeit.“ Chancen im Minutentakt sorgten für ein Spektakel und für die vielleicht beste Partie in Müngersdorf in dieser Saison - mit dem besseren Ende für die Gelsenkirchener, die von ihren Anhängern nach dem 0:3 beim Europa-League-Aus gegen Schachtjor Donezk gnadenlos ausgepfiffen worden waren. „Es war klar, dass wir eine Reaktion zeigen mussten“, sagte Schalke-Coach André Breitenreiter.
Und die Reaktion kam: 0:0 in Frankfurt, 3:2 am Mittwoch gegen den Hamburger SV, nun der erste Sieg in Köln seit mehr als vier Jahren. „Breitenreiter hat die Mannschaft in die Pflicht genommen“, so erinnerte sich Heldt an die Tage nach der Pleite gegen Donezk zurück. Auf dem Rasen legte S04 dank Kölner Mithilfe einen Blitzstart hin. Dominic Maroh, der dafür seine fünfte Gelbe Karte sah, foulte schon nach knapp 60 Sekunden Pierre-Emile Højbjerg im Strafraum - die Elfmetermöglichkeit ließ sich Huntelaar nicht entgehen.
Dann wurde es turbulent: Anthony Modeste setzte einen Kopfball knapp daneben (9.), Kölns Keeper Timo Horn bewahrte sein Team gegen Højbjerg vor einem weiteren Gegentreffer (11.), ehe Modeste eine Bittencourt-Rechtsflanke um wenige Zentimeter verfehlte (15.). Nur 180 Sekunden später unterlief Schalkes Johannes Geis ein schlimmer Fauxpas, als er auf den überragenden Torwart Ralf Fährmann zurückpasste und dabei Bittencourt übersah, der das Geschenk gegen den glänzend reagierenden Schalker Schlussmann aber liegen ließ. Besser machte es Meyer: Er nahm eine Højbjerg-Vorlage auf und ließ Horn keine Chance.
Köln kämpfte um den Anschluss, den Bittencourt per Kopf herstellte. Schon eine Minute später hätte Schalkes Winter-Neuzugang Younes Belhanda den alten Abstand wieder herstellen können, scheiterte indes an der Querlatte (34.). Nach dem Wechsel agierten die Rheinländer fast nur noch im Vorwärtsgang. „Wir hatten Chancen für drei Spiele“, bemerkte Timo Horn nach der fünften Heimniederlage 2015/16.
Fährmann verhinderte bei einem fulminanten Freistoß von Marcel Risse (60.) und bei einem Schuss des eingewechselten Philipp Hosiner (72.) zweimal den Ausgleich. Dann sorgte der ebenfalls eingewechselte Di Santo per Kopf für die Entscheidung zugunsten der Schalker.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 47,1 - 52,9
Torschüsse: 17 - 18
gew. Zweikämpfe in %: 51,1 - 48,9
Fouls: 13 - 15
Ecken: 7 - 5
Quelle: optasports.com