Bosz-Nachfolger Trainer Stöger feiert perfekten Einstand beim BVB
Mainz (dpa) - Peter Stöger hat einen perfekten Einstand als neuer Trainer von Borussia Dortmund gefeiert und dem DFB-Pokalsieger den ersten Ligasieg seit zweieinhalb Monaten beschert.
Nur zwei Tage nach der Vorstellung des Österreichers als Nachfolger des erfolglosen Peter Bosz setzte sich der BVB beim 1. FSV Mainz 05 verdient mit 2:0 (0:0) durch. Die Negativserie in der Fußball-Bundesliga endete am Dienstagabend vor 32 976 Zuschauern dank der Treffer von Sokratis (55. Minute) und Shinji Kagawa (89.).
„Wir können jetzt alle durchatmen, dass wir nach einer gefühlten Ewigkeit wieder mal drei Punkte geholt haben. Kompliment an die Mannschaft, daran müssen wir anknüpfen“, sagte BVB-Kapitän Marcel Schmelzer bei Sky. „Es war wichtig, dass wir versucht haben, wieder für drei Punkte zu kämpfen. Das kam heute rüber.“ Mainz-Kapitän Daniel Brosinski meinte: „In der zweiten Halbzeit waren wir nicht zielstrebig genug. Am Ende war vielleicht auch ein bisschen der Akku leer. Gegen so eine Spitzenmannschaft kann das passieren.“
Stöger hatte zehn Tage vor seiner Premiere mit Dortmund noch als Chefcoach des 1. FC Köln gegen Schalke 04 (2:2) auf der Bank gesessen und wurde beim sieglosen Tabellenletztenanschließend anschließend entlassen. Gerade eine Woche verging, bis der Revierclub den 51-Jährigen am Sonntag verpflichtete. Unter Vorgänger Bosz hatte der BVB zuletzt in acht Ligaspielen in Serie keinen Sieg geholt, der letzte Erfolg datiert vom 30. September. Damals stand Dortmund nach dem 2:1 gegen Augsburg noch an der Tabellenspitze. Nun kletterte die Borussia mit 25 Punkten zumindest für eine Nacht wieder auf den vierten Tabellenplatz.
Besonders intensiv konnte sich Stöger noch nicht mit seinen neuen Spielern beschäftigen. Gerade eine Trainingseinheit gab es vor dem Debüt, trotzdem nahm er im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Bremen, die Bosz am Samstag den Job gekostet hatte, drei Veränderungen vor. Jeremy Toljan, Julian Weigl und Ömer Toprak rückten in die Startelf.
Stöger schickte im drittletzten Spiel des Jahres ein kompaktes Team auf den Rasen. Allerdings boten sich den Mainzern in der Anfangsphase auch einige Lücken. Die zweikampfstarke und lauffreudige Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz versteckte sich drei Tage nach dem 2:2 bei Vizemeister RB Leipzig nicht und stellte die in der Offensive wenig zwingenden Gäste durchaus vor Probleme.
In einer lange tempoarmen Begegnung hatte Pierre-Emerick Aubameyang mit einem Schuss aus 16 Metern noch die beste Gelegenheit der ersten Halbzeit (41.). Das sah auch Julian Nagelsmann, Trainer von 1899 Hoffenheim, auf der Tribüne. Der 30-Jährige soll ein Kandidat für Stögers Nachfolge beim BVB im kommenden Sommer sein. Grund für seinen Besuch war jedoch, dass Hoffenheim am Samstag Dortmund empfängt.
In der zweiten Halbzeit spielten die Gäste gut eine Woche vor dem Pokalkracher bei Bayern München zwingender nach vorne und wurden durch Innenverteidiger Sokratis belohnt. Erst köpfte Toprak nach einem Freistoß an den Pfosten, den Abpraller verwertete der Grieche mit einem wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz. Doch die Mainzer gaben sich trotz des Rückstands nicht auf und erspielten sich Chancen. Eine der besseren konnte Kapitän Daniel Brosinski (70.) nicht nutzen. Die hochkarätigste BVB-Chance in der Schlussphase vergab Shinji Kagawa (80.) - ehe er kurz vor dem Abpfiff doch noch zum Endstand traf.