Transfers: Welcher Star landet wo?

Die wichtigen Wechsel vor der 50. Saison scheinen getätigt. Aber noch ist Bewegung im Markt — bis zum 31. August.

Düsseldorf. Matthias Sammer soll und will der neue starke Mann beim Rekordmeister sein. Der Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, lässt seinem neuen Sportvorstand freie Hand bei der Gestaltung der Transfers, aber „wenn wir mit dem vorhandenen Personal auskommen, auch gut“. Selbst Krösus FC Bayern sitzt das Geld bei den Transfers nicht locker.

Sammer hat klare Vorstellungen von der 50. Saison der Bundesliga. Und welche Rolle der FC Bayern darin spielen soll. Der sündhaft teure Javier Martinez von Athletic Bilbao bleibt ein Kandidat. „Qualität kostet“, stellt Sammer fest. Von 25 Millionen Euro ist die Rede, Bilbao verlangt für den 23-Jährigen unrealistische 40 Millionen. „Wir wollen im nächsten Jahr wieder Titel“, sagt Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Millionen-Zugang Mario Mandzukic vom VfL Wolfsburg ist noch im Urlaub, Xherdan Shaqiri (FC Basel), Dante (Borussia Mönchengladbach), Torwart Tom Starke (1899 Hoffenheim), Talent Mitchell Weiser (1. FC Köln) und Rückkehrer Claudio Pizarro (Werder Bremen) sind im Training.

Trainer Jupp Heynckes hat nicht gerade viel Zeit, um die Mannschaft bis zum Prestigeduell um den Supercup gegen den Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund am 12. August in der Allianz Arena in Form zu bringen. Dortmund verstärkte sich bekanntlich mit „Millionenmann“ Marco Reus aus Mönchengladbach und Julian Schieber aus Stuttgart.

Zeit haben sie alle noch — am 31. August endet die Wechselfrist. Borussia Mönchengladbach ist nach einer äußerst erfolgreichen Saison auf dem Weg nach Europa. Und Max Eberl hat nach dem Coup mit Verteidiger Alvaro Dominguez von Atlético Madrid den nächsten im Auge.

Für eine Verpflichtung des niederländischen Nationalspielers Luuk de Jong von Twente Enschede will der emsige Sportdirektor aber keine unüberschaubaren finanziellen Risiken eingehen. „Wir werden keine Dinge machen, die verrückt sind.“

Twente verlangt dem Vernehmen nach 14,5 Millionen Euro für de Jong, der unbedingt in den BorussiaPark will und bereits auf 20 Prozent der Ablösesumme verzichtet, die ihm vertraglich zustehen. Eberl erwartet mit „dem schwierigen Verhandlungspartner Enschede“ noch ein klärendes Gespräch.

In Hamburg wird sich Stürmer Paolo Guerrero in Richtung des brasilianischen Spitzenklubs Corinthians São Paulo verabschieden. „Beide Vereine haben sich auf den Wechsel geeinigt“, bestätigte Sportchef Frank Arnesen.

Guerrero befindet sich bereits auf dem Weg nach São Paulo, um dort den Medizin-Check zu absolvieren. „Für Paolo ist es eine große Sache, bei diesem Verein zu spielen“, sagte Arnesen nicht ganz uneigennützig. Er bekommt damit seinen Top-Verdiener mit einem Jahressalär von 4,5 Millionen Euro von der Gehaltsliste.

Auf Schalke haben sie die Transfer-Aktivitäten eingestellt. „Wir haben genug Kracher und uns gesagt, dass wir keinen weiteren benötigen“, sagte Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies. Roman Neustädter (Borussia Mönchengladbach) und der Leverkusener Tranquillo Barnetta reichen Tönnies, der niederländische Nationalspieler Rafael van der Vaart ist kein Thema mehr.

Werder Bremen investierte in den Angriff. Nils Petersen kommt vom FC Bayern und „Problemkind“ Eljero Elia von Juventus Turin. Elia scheiterte vor Juventus in der Bundesliga bereits beim Hamburger SV. Ein Abenteuer für Werder.

Leverkusen ist das fremd. Bayer verpflichtete gestern Nachwuchspieler Daniel Carvajal von Real Madrid. „Großes Potenzial“ bescheinigte ihm Rudi Völler. Der 20-Jährige unterschrieb folglich bis 2017.