Nach BVB-Anschlag Watzke räumt Dissens mit Tuchel ein
Dortmund (dpa) - Mehr als drei Wochen nach dem Sprengstoffanschlag auf das Team von Borussia Dortmund hat Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Unstimmigkeiten mit Trainer Thomas Tuchel eingeräumt.
Auf die Frage, ob ein Dissens zwischen ihm und Tuchel bestehe, antwortete Watzke in einem Interview der „WAZ“: „Das ist so, ja.“
Der BVB-Coach hatte nach der Attacke auf den Mannschaftsbus vor dem Champions-League-Spiel gegen AS Monaco am 11. April kritisiert, dass die abgesagte Partie schon einen Tag später nachgeholt wurde. Watzke hatte der schnellen Neuansetzung zugestimmt.
Tuchel selbst war in der Öffentlichkeit für seinen Umgang mit der Situation nach dem Anschlag allgemein gelobt worden. Watzke hielt sich mit einer Bewertung indes zurück: „Ich bewerte alles rund um das Attentat natürlich auch vor dem Hintergrund dessen, was wir intern vertraulich miteinander besprochen haben und was möglich war.“
Vor dem Bundesliga-Spiel am Samstag gegen 1899 Hoffenheim reagierte Tuchel auf die Aussagen seines Chefs eher zurückhaltend. „Ich verbiete mir als Trainer, darüber nachzudenken und darauf einzugehen“, sagte der 43-Jährige im TV-Sender Sky. „Es stehen so viele wichtige Spiele an, wir können uns nicht mehr ablenken lassen. Das ist heute noch ein bisschen schwerer als sonst.“
Die Dortmunder kämpfen mit Hoffenheim um die direkte Qualifikation für die Champions League. „Wir haben große Ziele zusammen mit der Mannschaft und brauchen einen klaren Blick“, ergänzte Tuchel im WDR Hörfunk. Sein Vertrag beim BVB läuft noch bis 2018. Über eine Verlängerung des Kontraktes wollen Verein und Trainer nach der Saison reden.