Watzke warnt vor Hysterie - Spiele sollen stattfinden

Frankfurt (dpa) - Hans-Joachim Watzke hat sich mit deutlichen Worten für die Durchführung des kommenden Spieltags in der Fußball-Bundesliga ausgesprochen.

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„Es gibt keine Alternative. Wir müssen als Zivilgesellschaft Courage zeigen und dürfen nicht kapitulieren. Sonst jubeln doch genau die Leute, die jetzt nicht jubeln sollen“, sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund der Deutschen Presse-Agentur.

Trotz der Terroranschläge von Paris und der Absage des Länderspiels am Dienstag in Hannover fahre er ohne Angst zum Ligaspiel der Borussia am Freitag in Hamburg: „Wir sollten jetzt nicht in Hysterie verfallen, sondern gemeinsam überlegen, wie wir die ohnehin schon hohen Sicherheitsstandards noch erhöhen können.“

Die Spiele sollen auch nach dem Willen von Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen unbedingt stattfinden. Allerdings schränkte er ein, dass über mögliche weitere Spielabsagen nur die jeweiligen Sicherheitsbehörden entscheiden könnten.

„Unser Ziel ist, dass wir am Samstag unbedingt spielen. Aber wir können nicht sagen: Das Spiel findet ohne Wenn und Aber statt. Das steht uns als Verein nicht zu“, sagte Bruchhagen der Deutschen Presse-Agentur. „Wir werden noch heute mit unserem Sicherheitsbeauftragten, mit der Polizei Frankfurt und mit dem hessischen Innenministerium in Wiesbaden sprechen“, sagte der 67-Jährige. „Wir werden uns überlegen, was wir an zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen treffen und was wir ganz grundsätzlich tun können, um unser Ziel auch durchzusetzen. Und dieses Ziel heißt: zu spielen.“ Die Eintracht soll am Samstagnachmittag um 15.30 Uhr gegen Bayer Leverkusen antreten.

Die Bayer-Verantwortlichen nahmen Gespräche über weitere Sicherheitsmaßnahmen auf. Das erklärte Vereinssprecher Dirk Mesch. Es sei klar, „dass man auf diese Ereignisse reagieren muss“. Und es sei wichtig, den Zuschauern und Fans das Gefühl zu geben, dass sie sicher seien. Doch man müsse auch Faktenlagen schaffen und mit den anderen beteiligten Clubs und mit der Deutschen Fußball Liga reden. Mesch machte klar: „Auch wir wollen in Frankfurt spielen.“

Auch Leverkusens Sportchef Rudi Völler sprach sich für die Austragung der Bundesligaspiele aus. „Wir dürfen jetzt vor dem Terror nicht kapitulieren“, sagte Völler dem „Express“. „Wir dürfen uns jetzt nicht verrückt machen lassen. Die Spiele am Wochenende sollten stattfinden“, ergänzte der 55-Jährige.