CL-Quali 3:0 - Leverkusen macht das perfekte Spiel
Leverkusen. Mehr Aufwand geht nicht, mehr Ertrag auch nicht. Als die Spieler von Bayer 04 Leverkusen reichlich abgekämpft nach einer glanzvollen Leistung im vielleicht wichtigsten Spiel des Jahres mit ihren Fans feierten, war Vieles vollbracht: Mit dem 3:0 (1:0) gegen Lazio Rom schafften die Werksfußballer den Einzug in die Gruppenphase der Champions League, die am Donnerstag in Monaco ausgelost wird.
Sie machten darüber hinaus Werbung für den Fußball-Standort Leverkusen und hatten ganz nebenbei dem Arbeitgeber mehr als 20 Millionen Euro fixe Einnahmen beschert. Weil am Nachmittag auch noch bekannt wurde, dass der Leverkusener Offensivspieler Heung-Min Son für eine kolportierte Ablöse von rund 30 Millionen Euro gen Premier League zu Tottenham Hotspur transferiert wird (wo er am Donnerstag vorgestellt werden soll), war es ein großer Tag für Bayer 04: Mit dann rund 50 Millionen Euro Zusatzeinnahmen lässt sich bis zum Ende der Transferfrist am kommenden Montag noch einiges bewirken. Gesucht wird ein neuer Spieler für das defensive Mittelfeld nach dem dauerhaften Ausfall des Chilenen Charles Aranguiz, sicher nun auch ein Son-Ersatz (der Schalker Max Meyer ist im Gespräch), zudem wohl auch noch ein Innenverteidiger. Aufregende Tage in Leverkusen.
Dabei spielte das Ensemble von Roger Schmidt am Mittwoch gerade so, als komme jeder weitere Neuzugang bestenfalls nur als Bankalternative in Frage. Mit einer ungeheuren Laufleistung, technisch und taktisch fast perfektem Fußball und purer Leidenschaft für das Spiel ließ der Fußball-Bundesligist Lazio Rom trotz einer 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel nie eine wirkliche Chance.
Der wie aufgedreht wirkende Hakan Calhanoglu hatte schon zwei Großchancen unerledigt abgehakt, Kießling zudem ans Lattenkreuz geköpft, als Calhanoglu doch noch vor der Pause zum 1:0 (40.) traf. Angetrieben von nie zuvor so lautstarken 28222 Zuschauern in der ausverkauften BayArena stürmte Leverkusen einfach weiter. Und machte das entscheidende 2:0 nach 48 Minuten: Bernd Lenos Abschlag verlängerte der schier unermüdliche und deshalb so wertvolle Stefan Kießling per Kopf einmal mehr auf Karim Bellarabi.
Dessen Pass drosch der Schweizer Admir Mehmedi (kam für Son in die erste Elf) in die Maschen. Jetzt hatte Leverkusen den Vergleich zu seinen Gunsten gedreht. Und widerstand der Versuchung, sich zurückzuziehen. Stattdessen ging der Angriffswirbel weiter, der Römer Mauricio darin mit Gelb-Roter Karte verloren. Karim Bellarabi sorgte schließlich für die Entscheidung nach glänzender Vorarbeit des eingewechselten Julian Brandt. 3:0 (88.) - Champions League.