„Phänomenaler“ Messi feiert Doppelpack zum Jubiläum

Barcelona (dpa) - Ein Doppelpack zum Jubiläum - und jede Menge Lob für Lionel Messi. Der Weltfußballer gab die Antwort auf die vielen Fragen zu seiner Form in seiner Lieblingssprache: Auf dem Platz.

Mit zwei Treffern im 500. Spiel seiner Profi-Karriere führte der gefeierte Superstar den FC Barcelona vorzeitig in das Achtelfinale der Champions League. „Er ist einer der wenigen Spieler auf der Welt bei denen man vorsichtig sein muss, wenn man sagt, er ist nicht fit. Messi kann alles verändern, so wie in diesem Spiel“, erklärte Trainer Gerardo Martino mit Genugtuung nach dem 3:1 über den AC Mailand. „Messi hat phänomenal gespielt. Immer wenn man schlecht über ihn spricht, wird er richtig gefährlich.“

Viermal war das Fußball-Genie zuletzt in der spanischen Liga ohne Treffer geblieben, wie zuletzt 2011. Doch dann kam die Königsklasse - und die ist für den 26-jährigen wahres Lebenselixier. „Ich bin nach meiner Verletzung ruhiggeblieben. Ich komme langsam wieder in das Tempo und die Form, die ich vor meiner Verletzung hatte“, erklärte Messi. „Ich hatte nun zwei Verletzungen nacheinander, das macht sich schon bemerkbar. Aber darüber komme ich hinweg und ich bin zufrieden mit meiner Form.“ Er traf per Foulelfmeter (30. Minute) und nach Zusammenspiel mit Cesc Fàbregas (83.). Dazu war Sergio Busquets (40.) mit dem Kopf zur Stelle, Piqué (45.) lenkte den Ball ins eigene Netz.

Was wurde nicht alles über Messi spekuliert. Ist er ausgebrannt? Belastet ihn die Steueraffäre? Schont er sich am Ende für das Langfristziel WM? Wie schlimm sind die Verletzungen? Alles erst einmal abgehakt. „Leo nähert sich wieder dem alten Messi an“, titelte die Zeitung „El Periódico“ nach dem überzeugenden Auftritt. Messi meldete sich glorreich zurück, wenngleich tatenkräftig unterstützt vom herausragenden Neymar. „Neymar glänzt, Messi trifft“, rühmte das Sportblatt „As“ den Brasilianer. Neymar selbst lobte dann aber doch lieber den Argentinier. „Messi ist der beste Spieler der Welt. Er war nie abgemeldet gewesen. Er ist ein Crack.“

Torreich verlief der Abend auch für Barcelonas derzeit ärgsten Landesrivalen Atlético Madrid beim 4:0 gegen Austria Wien. In der Liga hinter Barça auf Platz zwei zog das kleinere Team aus der spanischen Hauptstadt nun wie Barcelona, Manchester City und der FC Bayern ins Achtelfinale ein. „Für Europa wäre es das Beste, sich diesem Atlético zu ergeben“, trug das Sportblatt „Marca“ etwas dick auf und wandte sich gleich an den Titelverteidiger der Königsklasse: „FC Bayern, wir kommen! Atlético sichert sich als erster Club den Einzug ins Achtelfinale als Gruppensieger.“ Beide Teams sind in der Königsklasse als einzige Teams ohne Punktverlust.

Trotz aller Euphorie warnte Trainer Diego Simeone. „In der Champions League agieren wir mit der gleichen Bescheidenheit wie in der spanischen Liga und konzentrieren uns auf das jeweils nächste Spiel“, sagte der Coach angesprochen auf die Frage nach einem möglichen Champions-League-Sieg. Sein Team hatte das Achtelfinale schon zur Pause praktisch erreicht - nach den Toren von Miranda (11.), Raúl Garcia (25.) und Filipe Luis (45.+1) konnte der Tabellenzweite aus Spanien die Kräfte schonen. Diego Costa verschoss einen Foulelfmeter (75.), machte dann aber doch noch seinen Treffer (82.).