Hoffenheimer Pokal-K.o. gegen Fürth

Sinsheim (dpa) - 1899 Hoffenheim hat das Viertelfinale des DFB-Pokals gegen die SpVgg Greuther Fürth mit 0:1 (0:1) verloren und verabschiedete sich nach einer desolaten Leistung sang- und klanglos aus dem Wettbewerb.

Nach der Blamage gegen den Zweitligisten dürften die Tage von Holger Stanislawski als Trainer beim Bundesliga-Achten damit wohl gezählt sein. Vor der Minuskulisse von 14 000 Zuschauern in Sinsheim besiegelte ein Tor von Olivier Occean in der 44. Minute die Pokal-Sensation und beförderte Fürth erstmals in die Vorschlussrunde. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hausherren nach der Roten Karte für Marvin Compper (36.) wegen einer Tätlichkeit nur noch zu zehnt.

„Das ist richtig enttäuschend für uns, weil wir eine gute Partie geboten haben. Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie sind heute brutal marschiert. Leider ist uns das Tor nicht geglückt“, sagte der zuletzt von Club-Mäzen Dietmar Hopp öffentlich kritisierte Stanislawski. Eine Solidaritätserklärung von Ernst Tanner gab es nach der Partie nicht: Der Manager nahm nach der Pressekonferenz kurz den 1899-Coach in den Arm und verschwand entgegen seiner sonstigen Gepflogenheit nach nur wenigen Worten: „Ich werde mich zur Trainersituation mit Sicherheit nicht äußern. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, wenn alles mit Emotionen geladen ist.“ Als möglicher Nachfolger Stanislawski wird in Hoffenheim bereits der Ex-Berliner Markus Babbel gehandelt.

Nach fünf Heimspielen ohne Sieg fehlte den Kraichgauern aber die Sicherheit. Obwohl Stanislawski nach dem matten 2:2 gegen Augsburg unter anderem die zuletzt enttäuschenden Sejad Salihovic und Ryan Babel auf die Bank gesetzt hatte, lief das Spiel nicht rund. Auch der vom VfL Wolfsburg als Ersatz für Vedad Ibisevic geholte Srdjan Lakic konnte die Angriffsmisere nicht beheben. Der Platzverweis für Compper, der wegen eines Wischers ins Gesicht von Stephan Fürstner vom Feld musste, steigerte die Verunsicherung beim Bundesligisten.

Bis zur ersten Torszene mussten die Fans 24 Minuten lang warten. Dann lenkte Fürths Torhüter Max Grün Peniel Mlapas Schuss zur Ecke. Auch an der zweiten Hoffenheimer Chance war der U 21-Nationalspieler entscheidend beteiligt. Diesmal verhinderte Heinrich Schmidtgal mit seiner Rettungstat kurz vor der Linie den drohenden Rückstand für die Franken (33.). Bei den Gästen war Occean auffälligster Angreifer. In der 30. Minute war 1899-Keeper Tom Starke gegen den Kanadier im Bilde, doch kurz vor der Pause spielte Occean die komplette Innenverteidigung der Badener aus und vollstreckte zum 0:1.

Hoffenheim agierte auch im zweiten Durchgang zu hektisch und ohne spielerische Linie nach vorne. Neuzugang Lakic rieb sich immer wieder in Zweikämpfen auf und fand keine Bindung zum Spiel. Mitte der zweiten Halbzeit wechselte Stanislawski seinen bis dahin besten Angreifer Mlapa aus und ersetzte ihn durch Babel. Die Fürther erwiesen sich zunehmend als ebenbürtiger Gegner. Sercan Sararer (72.) nach spektakulärem Solo und Occean (79.) vergaben sogar die Chancen zum 0:2.