VfB dank Cacau weiter - 1. HSV-Pleite unter Fink
Stuttgart (dpa) - Dank Doppeltorschütze Cacau und des glänzend haltenden Torhüters Sven Ulreich hat der VfB Stuttgart erstmals seit 2007 das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht. Mit seinen beiden Treffern zum 2:1 (1:0) gegen den Hamburger SV beendete Cacau zugleich die Erfolgsserie der Hanseaten.
Der HSV war seit dem Amtsantritt von Trainer Thorsten Fink in acht Bundesligaspielen unbesiegt geblieben. Vor 38 600 Zuschauern traf der Nationalstürmer (22./62.) jeweils auf Vorlage von Cristian Molinaro und sorgte für das erhoffte Erfolgserlebnis vor der Winterpause. Auch den dritten Treffer des Abends erzielte ein Stuttgarter: William Kvist traf in der 54. Minute per Eigentor zum Ausgleich für den HSV. In der Schlussphase hielt der überragende Ulreich den knappen VfB-Sieg mit tollen Paraden gegen Robert Tesche (70.) und Mladen Petric (79.) fest.
„Es war ein leidenschaftliches Spiel. Wir nehmen das Erfolgserlebnis gerne mit. Das Viertelfinale war unser absolutes Ziel“, bekannte VfB-Coach Bruno Labbadia. Sein gegenüber Fink mochte seiner Mannschaft „keinen Vorwurf machen“, stellte aber fest: „In der Defensive und im Torabschluss müssen wir uns noch verbessern.“ HSV-Abwehrspieler Marcell Jansen erklärte: „Der VfB hat seine Chancen eiskalt genutzt und die Tore einfach herausgespielt. Schade, dass wir nach dem 1:1 noch ein Gegentor bekommen haben.“
Labbadia hatte nach den jüngsten Enttäuschungen reagiert und den Japaner Shinji Okazaki auf die Spielmacherposition beordert, auch Zdravko Kuzmanovic kehrte ins Team zurück. Spielerisch ließ der VfB unter den Augen des Ex-Stuttgarters Sami Khedira zunächst zwar erneut einige Wünsche offen, doch auf Torjäger Cacau konnten sich die Schwaben diesmal verlassen. Als HSV-Abwehrchef Jeffrey Bruma bei Molinaros weitem Flankenball wegrutschte, hatte der Nationalstürmer freie Bahn und ließ Jaroslav Drobny im Tor der Hamburger mit seinem platzierten Schuss keine Abwehrchance.
Bis dahin hatten die Hanseaten die Partie kontrolliert und die bessere Spielanlage gezeigt. Doch den sicheren Ulreich im Stuttgarter Tor konnten die ohne Petric beginnenden Gäste in ihrer stärksten Phase nicht überwinden. In der 11. Minute lenkte der Schlussmann einen Kopfball-Aufsetzer von Jansen über die Latte, dann war er auch gegen Paolo Guerrero (12.) auf dem Posten. Eine Flanke von Dennis Diekmeier bereinigte Ulreich per Faustabwehr (18.).
Um die schwache Offensive zu beleben, brachte HSV-Coach Fink nach der Pause Petric für Jansen in die Partie. Und der Wechsel machte sich schnell bezahlt. Gerade einmal neun Minuten auf dem Feld war der Kroate maßgeblich am Ausgleich beteiligt, als VfB-Abwehrspieler Kvist von Petric bedrängt eine Vorlage von Guerrero zum hochverdienten Ausgleich ins Netz bugsierte. Doch eine erneute Koproduktion zwischen Molinaro und Cacau brachte die Hausherren erneut in Front. Diesmal bugsierte der Angreifer eine scharfe Hereingabe über die Linie. Auf der Gegenseite verhinderte Ulreich den erneuten Gleichstand, als er reaktionsschnell gegen den eingewechselten Tesche (70.) rettete.