„Eigentlich nur drei Punkte“, wünsche er sich zu seinem 34. Geburtstag am Samstag, sagte der älteste und mit 116 Länderspielen erfahrenste deutsche Spieler vor dem Start in die Fußball-Europameisterschaft gegen Portugal.

9. Juni? Da war doch was, erinnerte sich Kapitän Philipp Lahm. Beim WM-Sommermärchen 2006 fand das Eröffnungsspiel gegen Costa Rica ebenfalls an Kloses Geburtstag statt. Es endete in München nicht nur mit einem 4:2-Sieg für Deutschland, Klose traf auch noch zweimal an seinem damals 28. Geburtstag. „Das ist also ein gutes Omen“, stellte Lahm fest. Klose ist ohnehin ein Auftaktspiel-Spezialist: Beim 8:0 zum WM-Start 2002 gegen Saudi-Arabien traf er dreimal. Und beim 4:0 gegen Australien bei der WM 2010 war er ebenfalls erfolgreich.

Klose wird sich wohl schon vor dem Anpfiff freuen dürfen. Denn alle Anzeichen sprechen dafür, dass Bundestrainer Joachim Löw seinem langjährigen Topstürmer auch bei der EM in dessen Geburtsland Polen sowie der Ukraine wieder das Vertrauen im Angriff schenken wird.

„Miro ist ein Spieler, der die jungen Spieler mitnimmt. Er hat sehr viel Erfahrung. Er ist ein guter Leader. Er ist wichtig für unser Kombinationsspiel. Und im Strafraum hat er die Qualität, um auch die entscheidenden Tore zu machen. Mit dem Kopf und mit dem Fuß hat er eine enorme Sicherheit. Von daher ist er für uns ein ganz wichtiger Spieler“, zählte Löws Assistent Hansi Flick am Freitag nochmals die vielfältigen Qualitäten des Stürmers von Lazio Rom auf und schloss: „Er hat gezeigt, dass er bereit ist für das Turnier.“

Noch Fragen? Trotz langwieriger Verletzung, wenig Spielpraxis und immer wiederkehrenden Rückenproblemen hat Altmeister Klose seinen Münchner Konkurrenten Mario Gomez zunächst wieder ausgestochen. Aber das ist kein Freifahrtschein. „Von vornherein zu sagen, es gibt eine Rotation, wäre falsch. Aber ich weiß aus Erfahrung, dass wir alle Spieler brauchen“, sagte Löw zu seiner Qual der Wahl. Zumal sich auch der Gladbacher Marco Reus „hervorragend in der Sturmspitze“ mache.

Klose will sein sechstes Turnier seit 2002 genießen. Und mindestens ins Viertelfinale kommen. Erst dann würde die deutsche Elf ein Spiel auf polnischem Boden bestreiten, womöglich sogar gegen den EM-Gastgeber. „Ich liebe das Land genauso wie Deutschland“, sagte der in Oppeln geborene Profi. Im Hinterkopf hat der Jäger des deutschen Rekordtorschützen Gerd Müller (63 zu 68 Länderspieltore) sogar noch die WM 2014 in Brasilien. „Noch tragen mich meine Beine, noch schleppe ich meinen Kadaver ein bisschen durch“, scherzte Klose.