Nach Ausweisung Nationalistischer Chef von russischem Fanverband wieder bei EM in Frankreich

Schprygin bei Spiel Russland gegen Wales in Toulouse festgenommen.

Alexander Schprygin, Präsident des Allrussischen Fanverbandes, war am Montag zum Spiel Russland gegen Wales in Toulouse im Stadion. Zwei Tage zuvor war er aus Frankreich ausgewiesen worden.

Foto: Vitaliy Bezrukih

Toulouse (AFP) - Nur zwei Tage nach seiner Ausweisung aus Frankreich ist der Chef der Vereinigung russischer Fußballfans, der Nationalist Alexander Schprygin, zur Fußball-Europameisterschaft nach Frankreich zurückgekehrt - und prompt wieder festgenommen worden. Schprygin, der nach schweren Ausschreitungen bei der Fußball-EM zusammen mit knapp zwei dutzend gewalttätigen Russen Frankreich am Samstag verlassen musste, war am Montag zum Spiel Russland gegen Wales in Toulouse im Stadion. Von dort schickte er unter anderem Botschaften über den Kurzmitteilungsdienst Twitter.

In einem Telefonat aus dem Stadion sagte Schprygin der Nachrichtenagentur AFP, da sein Schengen-Visum nicht ungültig gemacht worden sei, halte er sich "legal in der Europäischen Union" auf. "Ich bin beim Spiel mit einer Eintrittskarte", sagte Schprygin. Kurz nach dem Telefonat wurde Schprygin laut Innenministerium festgenommen.

Bei schweren Auseinandersetzungen zwischen englischen und russischen Fans waren vor gut einer Woche in Marseille 35 Menschen verletzt worden, einige davon schwer. Die Gewalt ging offenbar vor allem von organisierten russischen Hooligans aus, fast alle Verletzte waren Engländer. Drei russische Hooligans wurden zu Haftstrafen von bis zu zwei Jahren verurteilt.