Ausscheiden verboten! VfB peilt EL-Playoffs an
Großaspach (dpa) - Bruno Labbadia musste nicht lange überlegen. Auf die Frage, welche Erwartungen er an das Europa-League-Spiel am Donnerstag gegen Außenseiter Botew Plowdiw habe, antwortete der Trainer des schwäbischen Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart trocken: „Eine Runde weiterkommen.“
Ein Ausscheiden nach dem Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde wird nicht toleriert, der Einzug in die Playoffs ist für den Traditionsclub ein Muss.
„Ich bin sehr optimistisch, wir wollen unbedingt weiterkommen“, betonte Labbadia nach dem Training in der Großaspacher Comtech Arena. Dorthin muss der DFB-Pokal-Finalist der vergangenen Saison ausweichen, da in der Heimstätte Mercedes-Benz-Arena bereits die Vorbereitungen für das Konzert am Sonntag von Popstar Robbie Williams auf Hochtouren laufen.
Vollgas gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer der ersten bulgarischen Liga wollen auch Vedad Ibisevic & Co. geben. Ein kleines Fragezeichen steht allerdings ausgerechnet hinter dem Einsatz des Dauertorjägers. Ibisevic habe seit dem 2:0 im DFB-Pokal gegen den BFC Dynamo Probleme mit dem linken Sprunggelenk, sagte Labbadia. Der Bosnier habe einen dicken Knöchel und deshalb auch nur Teile der Übungen mitmachen können.
Ein letzter Test am Spieltag soll endgültig Aufschluss über den Einsatz des kaum verzichtbaren Stürmers liefern. Schon im Hinspiel (1:1) am Schwarzen Meer in Burgas hatte der Bosnier dem VfB mit seinem Kopfballtreffer eine gute Ausgangsposition verschafft. Gegen den BFC Dynamo netzte der 29-Jährige sogar zweimal ein. Als Ersatz steht der norwegische Nationalspieler Mohammed Abdellaoue parat.
Doch Ibisevic dürfte trotz seiner Probleme auflaufen. Zumal Labbadia erklärte, dass sein Alleinunterhalter im Angriff die Sache mit einem Tapeverband im Griff habe.
„Das Auswärtstor war sehr wichtig. Es ist egal, ob ich es gemacht habe“, hatte Ibisevic schon nach dem mageren Hinspiel erklärt. Für Labbadia gilt gegen die Mannschaft von Coach Stanimir Stoilow: Alles auf Anfang! „Wir gehen so ins Spiel, als ob es 0:0 wäre“, sagte der 47-Jährige, wohlwissend, dass ein torloses Remis zum Weiterkommen reichen würde. Auf so ein Ergebnis will Labbadia sein Team aber auf keinen Fall spielen lassen. „Das wäre der falsche Ansatz.“
Ein Erfolg gegen die bulgarischen No-Names soll auch Labbadias Image ein Stück weit aufpolieren. „Es ärgert mich natürlich, dass ich als Mahner und als Bremser dargestellt werde. Das sehe ich anders“, verschaffte sich der frühere Nationalspieler in einem Interview der „Stuttgarter Nachrichten“ etwas Luft. „Ich habe keine Angst vor zu hohen Erwartungen, ganz im Gegenteil: Ich habe doch die höchsten Ansprüche beim VfB“, sagte er weiter.
Bei der Umsetzung kann Labbadia auch auf Christian Gentner setzen. Der Taktgeber hatte im Hinspiel wegen Problemen am Gesäßmuskel gefehlt, kehrt nun voraussichtlich wieder in die Startelf zurück. Auf einen Teileinsatz kann zumindest Martin Harnik hoffen. „Ich bin froh, dass er von der Bank so einen Schwung gebracht hat“, meinte Labbadia über den jüngsten Pokal-Auftritt des dynamischen Flügelspielers, der die Reise nach Bulgarien ebenfalls ausgelassen hatte.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
VfB Stuttgart: Ulreich - Schwaab, Tasci, Niedermeier, Boka - Gentner, Leitner - Cacau, Maxim, Traoré - Ibisevic (Abdellaoue)
Botew Plowdiw: Stachowiak - Hristow, Sprockel, Grncarow, Minew - Galchew, Jirsak - Nedelew, Anicet, Kortzorg - Domowchijski (Ognjanow)
Schiedsrichten: Jan Valasek (Slowakei)