Mainz kann mit Punkt gegen Anderlecht leben

Mainz (dpa) - Einerseits gut, andererseits ärgerlich - darin herrschte Konsens bei Mainz 05 über das am Ende leistungsgerechte 1:1 (1:0) gegen den RSC Anderlecht.

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Einerseits spielte der Bundesligist eine herausragende erste halbe Stunde und ging durch einen Foulelfmeter von Yunus Malli (10.) auch völlig verdient in Führung. Andererseits sprang in diesem Spitzenspiel der Gruppe C nur ein Punkt heraus, weil der spielstarke belgische Rekordmeister durch ein Tor von Lukasz Teodorczyk noch zum Ausgleich (65.) kam.

Einerseits verpassten die Mainzer die große Chance, sich in der Tabelle von Anderlecht und auch dem zweiten großen Gruppenrivalen AS Saint-Etienne (1:0 gegen FK Qäbälä) abzusetzen. Andererseits sind die Chancen auf das Weiterkommen nach wie vor da. Mainz, Anderlecht und Saint-Etienne haben nach drei von sechs Spielen jeweils fünf Punkte. Zwei von ihnen erreichen am Ende die K.o.-Phase.

„Wir sind immer noch ungeschlagen in der Europa League und haben unsere Konkurrenzfähigkeit bewiesen“, meinte Sportdirektor Rouven Schröder. „Da ist etwas drin für uns.“ Auf dem Papier mag es vielleicht ein Nachteil sein, dass die 05er im November jeweils auswärts bei ihren Konkurrenten in Anderlecht (3. November) und Saint-Etienne (24. November) antreten müssen. Auf dem Platz hat sich im bisherigen Saisonverlauf aber gezeigt: In fremden Stadien ist Mainz erfolgreicher als zu Hause.

„Uns war klar, dass wir nicht durch diese Gruppe marschieren und von oben grüßen werden“, sagte Kapitän Niko Bungert. „Die bisherigen Spiele haben gezeigt: Wir sind sportlich auf Augenhöhe. Es sagt doch viel aus, wenn wir gegen einen international renommierten Verein Unentschieden spielen und damit nicht zufrieden sind.“

Unschöne Szenen gab es vor dem Spiel. Mehr als 90 Hooligans wurden in Gewahrsam genommen. Wie die Polizei mitteilte, zündeten belgische Randalierer vor Anpfiff in der Mainzer Innenstadt Pyrotechnik und warfen Böller auf Polizisten. Ein Mann schlug einer Polizistin mit der Faust ins Gesicht, sie kam mit Verletzungen ins Krankenhaus.

Nach dem Spiel habe es keine weiteren Ausschreitungen in der Stadt gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Direkt nach dem Abpfiff reisten die Randalierer in Bussen zurück nach Belgien.