Fortuna Düsseldorf 1. Training der Fortuna: Teambuilding ist jetzt das Wichtigste
Der Kapitän der Fortuna, Oliver Fink, freut sich beim ersten Training in der neuen Saison, dass er noch dabei ist. Er will nun Trikots der Gegenspieler sammeln.
Düsseldorf. Etwas mehr als 500 Zuschauer wollten den Aufgalopp der Fortuna-Profis in der Kleinen Kampfbahn im Schatten der Arena sehen. Acht „Neue“, inklusive des nun fest verpflichteten Jean Zimmer, stellten sich vor Beginn der ersten Einheit kurz den Fotografen. So viele neue Spieler waren selten gleich zum Trainingsauftakt dabei. Es fehlt wohl zunächst nur noch ein neuer (rechter) Außenverteidiger. Bei den Kandidaten soll Robert Bauer (Bremen) inzwischen nicht mehr die besten Karten besitzen. Beim vom Beifall begleiteten Warmlaufen waren nur Torwart Tim Wiesner (siehe Kasten), Kianz Froese und Anderson Lucoqui aus dem Profikader nicht dabei.
Mit dem Zählen kommt Oliver Fink nicht mehr nach. In die wievielte Saisonvorbereitung Fortunas Routinier am Montag gestartet ist, wusste er selbst nicht so genau. Neben dem Schalker Naldo (35) ist der Oberbayer mit 36 Jahren (bisher) der älteste Profi der Bundesliga, die am letzten August-Wochenende in ihre 56. Saison gehen wird. „Es ist eigentlich jedes Jahr für mich etwas Besonderes. Mir ist klar, dass ich nicht mehr so viele Spielzeiten dabei sein werde. Deshalb will ich das genießen“, sagte Fortunas Kapitän. „Ich bin froh, dass ich dabei bin und mich noch bewegen kann.“ Und er möchte der Mannschaft helfen, wo er kann. Aber jeder müsse im Team ohnehin umfangereiche Aufgaben übernehmen. „Ich muss jetzt schauen, dass ich mich in einen optimalen Leistungsstand zu versetzte. Deshalb liegt das Hauptaugenmerk derzeit allein auf der Vorbereitung.“ Fink rechnet mit drei „knackigen Einheiten“ pro Tag, wenn es heute Mittag ins Trainingslager an den Wiesensee geht. „Wenn es dann mal weniger sind, freue ich mich auch“, sagt der Kapitän mit einem verschmitzten Lächeln. Gerade das Teambuilding und die Integration der Neuen ist in dieser Zeit das Wichtigste in den Augen von Fink. Die Erinnerungen an die Bundesliga-Zeit vor sechs Jahren sei noch so frisch, dass die Fortuna die damaligen Fehler möglichst ganz sicher diesmal vermeiden könne. „In dieser Beziehung haben wir uns weiterentwickelt, wie man zum Ende der abgelaufenen Saison gesehen hat“, sagt der 36-Jährige, der diesmal gerne ein paar Trikots von seinen Gegenspielern sammeln würde.
Noch sehr präsent ist für Rouwen Hennings das Siegtor in Dresden, dass den Aufstieg perfekt machte und einen Jubelsturm auslöste. „Es fühlt sich immer noch gut an, und das Herz klopft schneller, wenn ich darüber nachdenke oder darüber spreche“, sagt der Stürmer der Fortuna, der diesmal „natürlich mit einem anderen Gefühl“ in die Vorbereitung geht. „Wir haben etwas Großes erreicht und das wollen wir verteidigen“, sagt der 30-Jährige. Das soll mit einigen qualitativen Verbesserungen im Kader funktionieren. „Wir hatten eine sehr homogene Mannschaft, die allen Schwierigkeiten trotzte. Da werden wir die Neuen nahtlos einreihen. „Der erste Eindruck von ihnen ist jedenfalls sehr gut.“
In der Sommerpause habe sich Hennings schon den einen oder anderen Gedanken darüber gemacht, was er mit Fortuna erreichen möchte: „Für uns geht es nur darum, die Klasse zu halten.“ Es wäre aus Hennings Sicht vermessen, als Aufsteiger von mehr zu sprechen.